Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag gemäss vorbörslicher Indikationen etwas fester erwartet. Die Anleger hoffen weiter, dass die Lockerungen der Pandemiemassnahmen zu einer Erholung der Weltwirtschaft führen, heisst es am Markt. Dies verhalf auch den Märkten in Fernost zu kräftigen Kursgewinnen. Dagegen fehlt die Vorgabe von der Wall Street: Wegen eines Feiertags fand am Montag kein Börsenhandel statt. Hoffnungsvolle Nachrichten kommen aber trotzdem aus den USA: Der Impfstoffhersteller Novavax startet klinische Tests mit seinem Wirkstoffkandidaten gegen die vom Corona-Virus ausgelöste Erkrankung Covid-19. Erste Ergebnisse werden im Juli erwartet.

"Die Anleger surfen gerade auf einer Welle der Euphorie", sagt Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Daran, dass diese Welle auch schnell vorbei sein könnte, denkt an der Börse aktuell niemand." Dabei sind die Sorgen wegen der Spannungen zwischen den USA und China wohl nur vorübergehend in den Hintergrund gerückt: "Die Spannungen schwelen weiter, und es kann rasch wieder mehr werden", sagt ein Händler.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI steht um 8.20 Uhr 0,27 Prozent höher bei 9'851,22 Punkten. Von den 20 SMI-Titeln legen 18 zu und zwei sind tiefer indiziert.

Die Avancen liegen dabei im Bereich von +0,3 Prozent (bei SGS) bis +0,6 Prozent (bei ABB).

Schwächer indiziert ist das Schwergewicht Novartis (-0,5%) und der Bauchemiekonzern Sika (-0,3%). Mainfirst hat Sika auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft. Deutlich höher gestellt sind hingegen AMS (+3%), nachdem die Deutsche Bank die Abdeckung des Sensorenherstellers mit "Buy" wieder aufgenommen hat.

Die Aktien von Richemont und Swatch gewinnen vorbörslich ein halbes Prozent. Die Schweizer Uhrenexporte sind im Monat April nach dem "Lockdown" nominal um 81,3 Prozent auf 329 Millionen Franken eingebrochen. "Alles andere wäre eine Überraschung gewesen", sagt ein Händler. In den Kursen der zwei Luxusgüterhersteller sei aber bereits sehr viel Negatives eingepreist.

Am breiten Markt fallen Aryzta (+4,7%) positiv auf. Der Backwarenhersteller hat im dritten Quartal 2019/20 zwar deutlich weniger Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum, aber die Erwartungen der Analysten trotzdem deutlich übertroffen. Zudem geht die angeschlagene Firma auf den Antrag der Aktionärsgruppe um Veraison und Cobas ein und will Mitte August eine ausserordentliche Generalversammlung abhalten.

Von Hochstufungen profitieren zudem Inficon (+2,5%) und VAT (+2,0%). Berenberg hat die Empfehlung für die beiden Technologiewerte auf "Buy" von "Hold" erhöht.

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