Wels (awp) - Die österreichische Fahrzeuggruppe Pierer Mobility kehrt von der Brems- auf die Normalspur zurück und steigt aus der Kurzarbeit aus. Aufgrund der Wiederaufnahme der Produktion der italienischen Zulieferbetriebe in der letzten Woche werde die Motorradproduktion ab dem 11. Mai 2020 wieder gestartet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. In mehreren Schritten soll dann der Vollbetrieb bis am 18. Mai wiederhergestellt werden.

Pierer Mobility hatte die Kurzarbeit für rund 3'800 Mitarbeiter beim Motorradhersteller KTM Mitte März angekündigt, wobei zu Beginn noch eine zweiwöchige Betriebspause eingelegt wurde, in der Sommerferien vorbezogen wurden. Denn viele Zulieferbetriebe von KTM sind in der vom Coronavirus stark betroffenen Region Norditalien daheim, weshalb es zu einem Unterbruch in den Lieferketten kam. Ausserdem wurde im März die Guidance für das Geschäftsjahr 2020 aufgehoben.

Im April hatte der Motorradbauer mitgeteilt, dass wegen der von der österreichischen Regierung verschärften Massnahmen im Kampf gegen Corona auf die zuvor geplante Ausschüttung einer Dividende verzichtet werden solle. In der Folge wurde auch ein laufendes Aktienrückkaufprogramm ausgesetzt.

Positive Zeichen aus den Märkten

Das Unternehmen spricht in der aktuellen Mitteilung von "positiven Signalen aus den wieder geöffneten Märkten". Die Verkaufszahlen aus Skandinavien und jenen Regionen wie Österreich, Deutschland und China, wo die Händler bereits wieder geöffnet hätten, würden einen positiven Ausblick ergeben. Aufgrund der coronabedingten Massnahmen sei zudem mit einer zunehmenden Bedeutung des Zweirades für den Individualverkehr zu rechnen.

An der Schweizer Börse legen Pierer Mobility in einem starken Gesamtmarkt mit einem Plus von gut 6 Prozent überdurchschnittlich zu. Der Hinweis auf die positiven Zeichen aus den wiedereröffneten Märkten sei ein ermutigendes Zeichen, heisst es dazu in einem Kommentar der Bank Vontobel.

cf/jb