NEW YORK (awp international) - Der US-Dollar hat am Dienstag zum Euro wie auch zum Schweizer Franken deutlich nachgegen und sich auch im US-Handel nicht davon erholt. So notiert die europäische Gemeinschaftswährung am frühen Abend bei 1,0905 USD, nachdem der Kurs am Vorabend noch im Bereich von 1,08 USD lag.

Und gegenüber dem Franken fiel der Dollar am Abend unter die Marke von 0,97 (0,9689). Der Euro notiert derweil mit 1,0566 Franken wenig verändert.

Der aufkommende Optimismus, dass die Corona-Ausbreitung in Europa etwas an Stärke verlieren könnte, erhöhte die Risikoneigung an den Finanzmärkten. Dies führte zu einer breit angelegten Dollar-Schwäche. Die US-Währung als weltweite Reservewährung war daher etwas weniger stark gefragt.

Im Blick stehen jetzt die Beratungen der EU-Finanzminister über eine gemeinsame Antwort in der Corona-Krise. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz setzt auf eine Einigung bestehend aus Krisenhilfen des Rettungsschirms ESM, der Europäischen Investitionsbank und der EU-Kommission. Die in der Europäischen Union umstrittenen Corona-Bonds lehnt die Bundesregierung bisher ab. Für solche Anleihen würden die Mitgliedsländer gemeinsam haften.

"Für die Euro-Wechselkurse wären Corona-Bonds eine positive Überraschung", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Allerdings sei die Ablehnung in einigen Hauptstädten sehr klar gewesen. "Dem Euro könnte heute Abend daher wahrscheinlich schon helfen, wenn die Eurogruppe die Tür zu solch einem Instrument nicht völlig zuschlägt."

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