FRANKFURT (awp international) - Der US-Dollar hat am Dienstag zum Euro wie auch zum Schweizer Franken nachgegeben. So ist der Euro zeitweise bis auf 1,0893 Dollar gestiegen. Am frühen Nachmittag liegt der Kurs nun bei 1,0875 Dollar. Marktteilnehmer begründen dies mit neue Zahlen zur Ausbreitung des Coronavirus, die vor allem in Europa Hoffnung auf Besserung weckten.

Zum Franken fiel der Dollar auf 0,9732, nachdem der Kurs in der Nacht noch nahe bei 0,98 Franken lag. Der Euro notiert zum Franken mit 1,0582 dagegen etwas höher. Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) publizierte am Morgen die Devisenreserven für den Monat März: gegenüber dem Februar sank der Wert um 3,14 Milliarden auf 765,63 Milliarden Franken. Ob und allenfalls wie stark die SNB im März am Devisenmarkt interveniert hat, ist aus den Zahlen nicht genau ablesbar. Oft ist die Entwicklung der wichtigsten ausländischen Währungen zum Franken jedoch ein Hauptgrund für die Veränderungen.

Der Euro profitiert derweil von einer breit angelegten Dollar-Schwäche. Der aufkommende Optimismus, dass die Corona-Ausbreitung in Europa etwas an Stärke verlieren könnte, erhöht die Risikoneigung an den Finanzmärkten. Der Dollar als weltweite Reservewährung ist daher etwas weniger stark gefragt. Davon profitieren andere Devisen wie der Euro.

Besonders stark sind der australische und neuseeländische Dollar gestiegen. Am Markt wird dabei auf die Zinsentscheidung der australischen Notenbank vom frühen Dienstagmorgen verwiesen. Zwar hat die Zentralbank ihre Krisenpolitik - bestehend auf Niedrigzinsen und Anleihekäufen - nicht verändert, aber in Aussicht gestellt, bei einer Besserung der Lage ihre Wertpapierkäufe zurückzufahren. Australien und Neuseeland sind nicht nur wirtschaftlich traditionell eng miteinander verbunden.

Wesentliche Konjunkturdaten stehen am Nachmittag nicht auf dem Plan. Allerdings kommen die Finanzminister der Eurozone zusammen, um über die Möglichkeiten einer gemeinsamen Reaktion auf die Corona-Krise zu debattieren. Umstritten ist das Thema einer gemeinsamen Schuldenaufnahme unter dem Schlagwort Corona-Bonds. Deutschland und weitere Länder lehnen dies ab, Italien und andere Länder fordern dies. Für den Abend wird eine Erklärung erwartet.

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