FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag deutlich zugelegt. Marktteilnehmer nannten als Grund neue Zahlen zu der Ausbreitung des Coronavirus, die vor allem in Europa Hoffnung auf Besserung weckten. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0893 US-Dollar und damit fast einen ganzen Cent mehr als im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch auf 1,0791 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte von einer breit angelegten Dollar-Schwäche. Der aufkommende Optimismus, dass die Corona-Ausbreitung in Europa etwas an Stärke verlieren könnte, erhöhte die Risikoneigung an den Finanzmärkten. Der Dollar als weltweite Reservewährung war daher etwas weniger stark gefragt. Davon profitierten andere Devisen wie der Euro.

Besonders stark stiegen der australische und neuseeländische Dollar. Am Markt wurde auf die Zinsentscheidung der australischen Notenbank vom frühen Dienstagmorgen verwiesen. Zwar veränderte die Zentralbank ihre Krisenpolitik, bestehend auf Niedrigzinsen und Anleihekäufen, nicht. Sie stellte aber in Aussicht, im Falle einer Besserung der Lage ihre Wertpapierkäufe zurückzufahren. Australien und Neuseeland sind nicht nur wirtschaftlich traditionell eng miteinander verbunden.

Wesentliche Konjunkturdaten stehen am Nachmittag nicht auf dem Plan. Allerdings kommen die Finanzminister der Eurozone zusammen, um über die Möglichkeiten einer gemeinsamen Reaktion auf die Corona-Krise zu debattieren. Umstritten ist das Thema einer gemeinsamen Schuldenaufnahme unter dem Schlagwort Corona-Bonds. Deutschland und weitere Länder lehnen dies ab, Italien und andere Länder fordern dies. Für den Abend wird eine Erklärung erwartet./bgf/jsl/jha/