NEW YORK (dpa-AFX) - Eine Erholungsrally bei den Ölpreisen hat am Donnerstag zahlreiche US-Ölaktien mächtig ins Plus gehievt. In den großen Indizes versammelten sich die Branchenwerte unter den Anführern einer marktbreiten Erholung, nachdem der jüngste Verfall bei den Preisen für das "schwarze Gold" mit einer deutlichen Gegenreaktion gestoppt wurde.

Chevron und ExxonMobil kletterten im Dow in der Spitze jeweils prozentual zweistellig, zuletzt betrug das Plus dann noch 8,8 und 6,9 Prozent. Im S&P rückten die Papiere von ConocoPhillips um 11 Prozent und jene von Occidental Petroleum sogar um 16 Prozent vor. Papiere des Industriedienstleisters Schlumberger sprangen dort außerdem um 11 Prozent hoch.

Als Treiber beim Ölpreis und damit auch den Sektorwerten fungierte zunächst, dass China nach Angaben von Insidern seine Pläne zur Aufstockung der staatlichen Ölreserven weiter vorantreibt. Richtig beflügelt wurde der Ölmarkt dann aber von einer Äußerung des US-Präsidenten Donald Trump, wonach dieser sich Hoffnung auf Förderkürzungen durch Saudi-Arabien und Russland macht.

Trump schrieb, er habe mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gesprochen. Er erwarte und hoffe, dass Russland und Saudi-Arabien die Ölproduktion um 10 oder sogar möglicherweise 15 Millionen Barrel senken würden. Der Kronprinz habe zuvor mit Russlands Präsident Wladimir Putin gesprochen. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies diese Darstellung jedoch umgehend zurück.

Es blieb auch unklar, ob es sich bei den Angaben um ein tägliches Volumen handelt, aber die Aussage reichte, um beim Rohöl eine Erholungsrally in Gang zu setzen, die allerdings auch wieder abflachte. Am Markt hieß es, wenn täglich 10 Millionen Barrel vom Markt genommen werden, entspreche dies etwa 10 Prozent der weltweiten Ölnachfrage zu Normalzeiten noch vor dem Coronavirus. Einem Experten zufolge ist dies aber wohl immer noch nicht ausreichend, um eine vollständige Entlastung herbeizuführen./tih