Zürich (awp) - Die Schweizer Börse ist am Donnerstag mit festeren Kursen in den regulären Handel gestartet und folgt damit den äusserst freundlichen Vorgaben der Wall Street. Dort wurden die Anleger von verschiedenen Ausgabenprogrammen ermutigt. So plant etwa der IWF ein 50 Milliarden Dollar schweres Kreditprogramm für unter dem Coronavirus leidende Staaten. Investoren dürften nun darauf setzen, dass die Notenbanken und Finanzminister der G7-Staaten mit stützenden Massnahmen folgen.

Dass die US-Börsen deutlich zugelegt hatten, schreiben Händler auch dem Sonderfaktor "Super Tuesday" zu. Am wichtigsten Vorwahltag der US-Demokraten ging der als wirtschaftsfreundlich geltenden Joe Biden als Sieger hervor gegenüber dem als linksgerichtet geltenden Bernie Sanders. Am Nachmittag schauen die Anleger auf die in den USA publizierten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Der SMI legt bis 09.15 Uhr um 0,61 Prozent auf 10'313,77 Punkte zu. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte einschliesst, gewinnt 0,56 Prozent auf 1'566,08 und der breite SPI 0,59 Prozent auf 12'556,21 Zähler.

Gesucht sind vor allem die Gewinner des bisherigen Jahres wie Sonova (+1,1%), Lonza und Alcon (je +1,0%). Bei den defensiven Schwergewichten stützen Novartis und Nestlé mit Kursgewinnen von 1,0 und 0,8 Prozent den Trend. Roche steigen um 0,5 Prozent.

Schwer tun sich zyklische Papiere wie Adecco (-1,1%) nach einer Abstufung durch JPMorgan auf "Neutral" sowie Richemont (-0,5%) und Swatch (+0,1%). Aber auch die Bankaktien Credit Suisse (-0,2%) und UBS (-0,5%) fliegen wieder aus den Depots der Anleger. Für die beiden Grossbankenaktien hat JP Morgan das Kursziel zwar leicht gesenkt, die Ratings Neutral (CS) bzw. Overweight (UBS) aber bestätigt.

Zurich ziehen um 1,2 Prozent an. Die Aktien profitieren von einer Ersteinstufung "Buy" durch den bei Berenberg neu zuständigen Analysten. Der Erstversicherer habe in den letzten Jahren das Geschäft auf eine deutlich weniger volatile Basis gestellt, lobt dieser.

Im breiten Markt stehen SIG Combibloc (gehalten bei 14,80 Fr.) im Fokus. Dort hatte der Grossaktionär Onex ein fast 12 Prozent grossen Aktienpaket an institutionelle Investoren verkauft. Mit 14,20 Franken wurden die Anteile mit einem Abschlag von 4 Prozent zu gestrigen Schlusskurs losgeschlagen.

Nach Zahlen sinken Stadler Rail 4,2 Prozent. Der Bahnbauer hat mit seinem ersten Abschluss als kotierte Gesellschaft die Gewinnerwartungen der Analysten verfehlt. Und was die Aussichten angehe, halte sich das Unternehmen vieles offen, erklärten Händler.

Ein deutliches Kursplus zeigen Kardex (+6,5%) nach Zahlen und die LM Group (+14,1%). Der Onlinereise-Anbieter spricht mit Private Equity über eine mögliche Übernahme.

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