Zürich (awp) - Coltene ist im vergangenen Geschäftsjahr 2019 vor allem danke Akquisitionen stark gewachsen. Obwohl die Integration der übernommenen Firmen und neue regulatorische Vorgaben das Ergebnis belasteten, stieg der Gewinn deutlich an.

Konkret stieg der Reingewinn um 17,8 Prozent auf 20,0 Millionen Franken, wie der Dentalbedarfs-Hersteller am Donnerstag mitteilte. Die Aktionäre sollen - wie bereits Ende Januar bekannt gegeben - eine unveränderte Dividende von 3,00 Franken je Aktien erhalten.

Damals veröffentlichte das Unternehmen auch provisorische Eckwerte zum Jahresabschluss. Die nun im Detail publizierten Angaben zum Umsatz und Betriebsergebnis entsprachen den provisorischen Zahlen. So stieg der Umsatz um 34,2 Prozent auf 273,8 Millionen Franken, wobei der Anstieg vor allem auf den Erwerb der Firmen SciCan und Micro-Mega zurückzuführen ist. Organisch betrug die Steigerung lediglich 1,9 Prozent.

Integrationskosten belasten EBIT

Die Integration der erworbenen Gesellschaften sowie neue regulatorische Anforderungen belasteten das Betriebsergebnis (EBIT) mit Einmalkosten. Das EBIT lag bei 32,0 Millionen und lag damit 26 Prozent über dem Vorjahreswert. Die EBIT-Marge sank auf 11,7 von 12,4 Prozent. Ohne die Einmalkosten von insgesamt 4,6 Millionen hätte die EBIT-Marge 13,4 Prozent betragen.

Durch die starke Marktposition der SciCan-Gruppe ist der nordamerikanische Markt mit einem Umsatz von 124,8 Millionen sowie einem Umsatzanteil von 45,6 Prozent nun der bedeutendste bei Coltene. Der Anteil der Region EMEA, die 2018 noch den höchsten Wert hatte, lag bei rund 36 Prozent. Danach folgen Asien/Ozeanien mit knapp 12 Prozent und Lateinamerika mit 6,6 Prozent.

Effekt von Coronavirus schwer abschätzbar

Das Ergebnis entspreche nicht den selbst gesteckten Erwartungen, heisst es in der Mitteilung. Gleichwohl blickt das Management zuversichtlich in die Zukunft und hält mittelfristig am Ziel einer EBIT-Marge von 15 Prozent und einem leicht über dem Markt liegenden Umsatzwachstum fest.

Die Auswirkungen durch das neuartige Coronavirus auf den weiteren Geschäftsverlauf seien nur schwer abschätzbar, so Coltene weiter. Einerseits könnte sich dies ungünstig auf Umsatz und Ergebnisse auswirken, weil die Patienten auf Zahnarztbesuche verzichten oder die Beschaffung von Rohstoffen und Rohmaterialen erschwert werden könnte. Andererseits biete Coltene aber ein breites ein Sortiment an Produkten für die Infektionskontrolle an, für die ein steigender Bedarf erwartet werde.

sig/uh/yr