Zürich (awp) - Die Schweizer Börse präsentiert sich am Donnerstag im frühen Handel ein wenig leichter. Nach dem starken Kursgewinn dürfte der Markt eine Atempause einlegen, heisst es von Händlerseite. Im Fokus stehen laut Börsianern Spezialsituationen wie der Chef-Wechsel bei der UBS. Zudem enttäuschte Swiss Re mit dem Jahresabschluss.

Weniger Einfluss habe das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Vorabend veröffentlicht wurde. Daraus gingen keine grösseren Impulse hervor. Das Fed signalisierte ein Festhalten an seiner Geldpolitik. Gleichzeitig verwies die US-Notenbank auf globale Entwicklungen, wie den Coronavirus, die die Wirtschaft belasten könnten.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,16 Prozent tiefer auf 11'244,98 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, sinkt um 0,16 Prozent auf 1'720,80 und der umfassende SPI um 0,07 Prozent auf 13'551,19 Zähler. 17 der 30 SLI-Titel verlieren und 12 gewinnen an Wert und einer (Schindler PS) ist unverändert.

UBS steigen um 2,1 Prozent und führen die Gewinner im SLI an. Nach der Credit Suisse (+1,0%) kommt es auch bei der Nummer 1 der Branche zur Wachablösung auf der Brücke. Sergio Ermotti, der den Posten seit 2011 innehatte, wird im November von Ralph Hamers abgelöst. Der 53-jährige Niederländer kommt von der ING Group. Ganz überraschend kommt der Abgang von Ermotti nicht, in den vergangenen Wochen war mehrfach über eine Nachfolge des UBS-Chefs diskutiert worden.

Zu den Gewinnern zählen noch Swatch (+0,2%) und Richemont (+0,03%). Die Uhrenexporte sind im Januar erfreulich gestiegen.

Unter Druck stehen Swiss Re (-4,1%). Der Rückversicherer hat 2019 zwar eine klare Gewinnsteigerung gemacht, aber Erwartungen der Finanzgemeinde weit verfehlt. Swiss Re will die Aktionäre mit einer auf 5,90 von 5,60 Franken erhöhten Dividende und einem Rückkaufprogramm von bis zu einer Milliarde Franken bei der Stange halten.

Die Aktien der Bank Julius Bär (-1,5%) geben ebenfalls klar nach. Händler verweisen auf die Rüge der Finma. Die Aufsichtsbehörde hat bei der Bank "schwere Mängel" in der Geldwäschereibekämpfung festgestellt und Massnahmen angeordnet.

Am breiten Markt klettern die Aktien der GAM Holding um 6,7 Prozent nach oben. Der angeschlagene Assetmanager hat sich neue Ziele bis 2022 gesetzt und will Einsparungen von 80 Millionen Franken erzielen. Zudem sollen nachhaltige Zuflüsse an verwalteten Vermögen sichergestellt und ein operativer Gewinn vor Steuern von 100 Millionen Franken erzielt werden.

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