FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Montag leicht gestiegen und hat sich damit etwas von seinen Kursverlusten in den vergangenen Wochen erholt. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0845 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Morgen bzw. am Freitagabend.

Auch zum Franken hat der Euro etwas Boden gutgemacht, wenn auch die Bewegungen sehr gering sind. Das EUR/CHF-Währungspaar wurde zuletzt bei 1,0647 gehandelt, nach 1,0642 am Morgen bzw. 1,0643 am Freitagabend. Auch bei USD/CHF gab es kaum Bewegung, zuletzt wurde das Paar zu 0,9817 gehandelt.

Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Wochenauftakt am Devisenmarkt. Im Tagesverlauf stehen nur wenige absehbare Ereignisse an, die den Handel zwischen Euro und Dollar bewegen könnten. Weder in Europa noch in den USA werden nennenswerte Konjunkturdaten veröffentlicht. Ausserdem bleiben die amerikanischen Finanzmärkte wegen eines Feiertags geschlossen.

Mittelfristig könnte es allerdings zu deutlicheren Bewegungen kommen. Der US-Dollar jedenfalls ist nach Einschätzung der UBS-Analysten deutlich überbewertet, nachdem EUR/USD zuletzt auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gefallen ist.

Die Spezialisten der UBS prognostizieren einen Fall des Dollars zum Euro um 9 Prozent und zum Franken um 6 Prozent bis Ende 2020, entsprechend werden Kurse von 1,19 bzw. 0,92 bis dann erwartet. Zum Franken heisst es, man erwarte eine wachsende Zurückhaltung der Nationalbank (SNB) bei der Bekämpfung von Safe-Haven-Flüssen aufgrund von Einwänden der USA. Die US-Regierung hat die Schweiz bekanntlich auf die Liste der potentiellen Währungsmanipulatoeren gesetzt. Dies dürfte auch der Grund gewesen sein, dass der Franken zum Euro zuletzt bis auf 1,0609 und damit auf den höchsten Stand seit fünf Jahren aufgewertet hat.

Unbeeindruckter Yen

Unbeeindruckt von schwachen Wirtschaftsdaten zeigte sich am Montagmorgen der japanische Yen. Wegen zahlreicher Belastungen, darunter eine Steuererhöhung, ist die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt im Schlussquartal 2019 so stark geschrumpft wie seit 2014 nicht mehr. Aufgrund des Coronavirus kommt jetzt die Angst vor einer Rezession auf.

Nach wie vor bleibt das Coronavirus ein bestimmendes Thema am Devisenmarkt. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen weiter gesunken. "Aus Marktsicht dürfte der nächste wirkliche Test sein, ob die Zahlen dann auch niedrig bleiben, wenn die chinesischen Unternehmen ihre Produktion wieder aufnehmen", hiess es in einem Marktkommentar der Dekabank.

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