Zürich (awp) - Der Energie- und Automationstechnikkonzern ABB veröffentlicht am Mittwoch, 5. Februar die Zahlen zum Schlussquartal 2019. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 13 Analysten beigetragen.

(in Mio USD)              AWP-Konsens         Q4 2018   
 
Umsatz                       7'169             7'395   
Auftragseingang              6'784             6'985    
Operativer EBITA               703               584   
Reingewinn n. M.               295               317     

(in Fr.)
Dividende je Aktie            0,80              0,80    

FOKUS: Wie schon im dritten Quartal dürfte das schwierige konjunkturelle Umfeld auch im vierten den Umsatz und den Auftragseingang von ABB gebremst haben. Für beide Kennziffern erwarten die Analysten per Saldo eine leicht rückläufige Entwicklung gegenüber dem Vorjahr. Einerseits dürften sich die frühzyklischen Geschäfte und andererseits insbesondere die Division Robotik & Fertigungsautomation schwach entwickelt haben. Für diese Division erwarten die Prognostiker Rückgänge im zweistelligen Bereich.

Auch der Ausblick dürfte wegen des unsicheren Umfelds und auch mit Blick auf den anstehenden CEO-Wechsel vorsichtig formuliert werden. Im Vordergrund steht für ABB im ersten Semester die definitive Abspaltung der vor über einem Jahr zum grössten Teil an Hitachi verkauften Sparte Stromnetze.

ZIELE: Hinsichtlich des kurzfristigen Ausblicks sprach ABB im vergangenen Oktober von uneinheitlichen makroökonomischen Indikatoren für Europa und China und einer Abschwächung in den USA. Dennoch wurde für 2019 eine Verbesserung der Gewinnmarge sowie trotz der anhaltenden Schwäche einiger Absatzmärkte ein moderates organisches Umsatzwachstum in Aussicht gestellt.

PRO MEMORIA: Seit dem 1. Februar 2020 ist der von Sandvik gekommene Björn Rosengren offiziell für ABB im Einsatz. Ab dem 1. März soll er dann definitiv Peter Voser ablösen, der dem Konzern seit der Absetzung von Ulrich Spiesshofer im vergangenen Frühjahr als CEO vorgestanden ist.

Von Rosengren erhoffen sich viele Marktteilnehmer neuen Schwung beim bereits eingeleiteten Umbau und der Verschlankung des Konzerns. Bekanntlich votieren verschiedene Aktionäre für eine weitere Aufspaltung von ABB.

Der vor rund einem Jahr eingeleitete Neustart von ABB umfasst drei fundamentale Schritte. Nebst dem Verkauf der Stromnetz-Sparte ist der zweite Schritt die Vereinfachung des Geschäftsmodels durch die Auflösung der bisherigen Matrixstruktur. Der dritte Schritt ist die Neuorganisation in vier Divisionen, von denen zwei neu sind, nämlich Robotik & Fertigungsautomation sowie Antriebstechnik. Die bisherigen sind Elektrifizierungsprodukte und Industrieautomation.

Im vergangenen Februar wurde für diese Sparten ein Zielband für die EBITA-Marge formuliert. Konkret soll die Division Robotik & Fertigungsautomation eine Marge im Bereich von 13 bis 17 Prozent erreichen, die Division Antriebstechnik eine solche von 14 bis 18 Prozent, die Division Elektrifizierung 15 bis 19 Prozent und die Division Industrieautomation 12 bis 16 Prozent.

Bestätigt wurden damals die Konzernziele für die EBITA-Marge (13-16%), das Umsatzwachstum (3-6%) und die Kapitalrendite ROCE (15-20%).

AKTIENKURS: Seit Jahresbeginn haben die ABB-Aktien einige Prozentpunkte eingebüsst. Im Vorjahr zogen die Titel nach einem starken Schlussquartal aber um rund 25 Prozent und damit in etwa im Einklang mit dem Gesamtmarkt an. Vom Mehrjahreszwischenhoch bei über 27 Franken vom Januar 2018 sind die Titel immer noch ein gutes Stück entfernt.

jl/cf