PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben ihren Schaukelkurs am Freitag fortgesetzt. Nach der verhaltenen Entwicklung am Vortag erholten sich die Kurse wieder kräftig und folgten damit dem Auf und Ab der zurückliegenden Wochen. Für Entspannung sorgten Aussagen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Conronavirus in China. Die WHO hatte erneut auf das Ausrufen einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" verzichtet.

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,13 Prozent auf 3779,16 Punkte zu. Im Verlauf dieser Woche steht damit jedoch noch immer ein Minus von 0,7 Prozent zu Buche. Günstig fielen vor dem Wochenende auch die Einkaufsmangerindizes für Deutschland und Frankreich aus. Die Daten untermauerten "das Szenario einer allmählichen Konjunkturbelebung in diesem Jahr", schrieb Volkswirt Patrick Boldt von der Helaba in einem Kommentar.

Der Pariser Cac 40 stieg um 0,88 Prozent auf 6024,26 Punkten und ließ damit die 6000er Marke wieder hinter sich. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,04 Prozent auf 7585,98 Zähler.

Bei den Einzelwerten sorgten Zahlen für teilweise starke Bewegungen. Kräftig nach oben ging es mit den Aktien des Einzelhändlers Carrefour. Nach dem Bericht für das vierte Quartal kletterten sie um 4,6 Prozent an die Spitze des Cac 40. Zwar sei das Wachstum in Frankreich schwach gewesen, merkte Analyst Bruno Monteyne vom Investmenthaus Bernstein an. Allerdings sei der Gewinnausblick für das laufende Jahr gut ausgefallen.

Dagegen gerieten Ericsson unter Druck. Die Ergebnisse des Telekomausrüsters waren hinter den Erwartungen zurück geblieben, was die Aktie um 5,8 Prozent nach unten drückte. Hohe Kapitalausgaben hätten den Gewinn geschmälert, sagte Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan.

Unter noch stärkeren Druck gerieten Remy Cointreau. Mit einem Einbruch von fast zwölf Prozent reagierte die Aktie des Herstellers hochprozentiger Getränke auf schwache Zahlen zum dritten Quartal. In ihrem Sog gaben auch die Aktien von Pernod Ricard um ein Prozent nach.

Besser schlugen sich Givaudan. Um zwei Prozent aufwärts ging es für die Aktien des Duft- und Aromenherstellers aus der Schweiz, der im vergangenen Jahr kräftig gewachsen war./bek/he