ROUNDUP 2/Bericht: Johnson will Brexit-Übergangsphase per Gesetz beschränken

LONDON/BRÜSSEL/EDINBURGH - Der britische Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge eine Verlängerung der Übergangsphase nach dem Brexit per Gesetz ausschließen. Das berichtete unter anderem die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag unter Berufung auf Regierungsquellen. Kritik daran kam umgehend von der Opposition und aus Brüssel. Durch den Schritt drohe ein neues No-Deal-Szenario Ende 2020, so die Warnungen. Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon erhöhte indessen den Druck für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum in ihrem Landesteil.

USA: Industrie steigert Produktion deutlich - GM-Streik wirkt nach

WASHINGTON - Die US-Industrie hat ihre Produktion im November stark gesteigert, allerdings dürfte der beendete Streik beim Autoriesen General Motors dazu beigetragen haben. Die Gesamtherstellung lag 1,1 Prozent höher als im Vormonat, wie die US-Notenbank am Dienstag in Washington mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit gut zwei Jahren. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,9 Prozent gerechnet.

USA: Baubeginne steigen stärker als erwartet - Genehmigungen legen zu

WASHINGTON - Die Zahl der Wohnungsbaubeginne in den USA ist im November stärker gestiegen als erwartet. Diese legten im Monatsvergleich um 3,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Mittel lediglich mit einem Anstieg um 2,4 Prozent gerechnet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat von 3,8 Prozent auf 4,5 Prozent nach oben revidiert.

Europaparlament unterstützt Schnabel für EZB-Direktorium

STRASSBURG - Das Europaparlament hat die Nominierung der deutschen "Wirtschaftsweisen" Isabel Schnabel für die Nachfolge der zurückgetretenen Sabine Lautenschläger im EZB-Direktorium gebilligt. 511 Abgeordnete unterstützten die Kandidatur der 48-Jährigen am Dienstag in Straßburg, 112 Parlamentarier sprachen sich gegen Schnabel aus. Die letzte Entscheidung haben nun die EU-Staats- und Regierungschefs. Es wird erwartet, dass die Personalie bis Ende des Jahres abgeschlossen wird.

Großbritannien: Arbeitslosenquote stagniert - Beschäftigung steigt

LONDON - Der britische Arbeitsmarkt hat sich im Oktober überraschend robust gezeigt. Die Arbeitslosenquote verharrte in den drei Monaten bis Oktober bei 3,8 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg der Quote auf 3,9 Prozent erwartet.

Eurozone: Handelsüberschuss auf Zweijahreshoch

LUXEMBURG - Der Handelsüberschuss der Eurozone mit der restlichen Welt ist im Oktober spürbar gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte, erhöhte sich der saisonbereinigte Überschuss der 19 Euroländer von 18,7 Milliarden Euro im Vormonat auf 24,5 Milliarden Euro. Das ist der höchste Wert seit gut zwei Jahren. Analysten hatten zwar einen Zuwachs erwartet, allerdings einen deutlich schwächeren.

ROUNDUP: Italienischer Senat billigt umstrittenes Haushaltsgesetz

ROM - Der Senat in Italien hat als erste von zwei Parlamentskammern dem umstrittenen Haushaltsgesetz zugestimmt. An die Abstimmung am späten Montagabend hatte die Regierung die Vertrauensfrage geknüpft. 166 Senatoren stimmten für die Regierung, 128 dagegen, wie der Senat mitteilte. Das Gesetz muss nun noch vor Ende des Jahres von der Abgeordnetenkammer abgesegnet werden.

Palladium kostet erstmals mehr als 2000 Dollar

FRANKFURT - Der Höhenflug von Palladium scheint kein Ende zu nehmen. Das Edelmetall, das mittlerweile deutlich mehr kostet als Gold, stieg am Dienstag erstmals über die Marke von 2000 US-Dollar. Im Hoch wurde ein Preis je Feinunze (etwa 31 Gramm) von 2000,35 Dollar erreicht. Damit ist der Palladiumpreis im laufenden Jahr um 57 Prozent gestiegen.

ROUNDUP 2: Unions-Wirtschaftsflügel warnt vor Risiken durch Klimakompromiss

BERLIN - Gegen den Kompromiss zum Klimapaket der Bundesregierung regt sich auch in der Unionsfraktion Kritik. Der Unions-Wirtschaftsflügel warnte vor der Gefahr einer Abwanderung von Unternehmen ins Ausland. Trotzdem rechnete die Fraktionsspitze mit einer breiten Mehrheit. Neben der Festlegung auf einen mit 25 Euro immer noch recht moderaten CO2-Einstiegspreis habe die Union mit den Regelungen zur Pendlerpauschale den ländlichen Raum im Auge behalten, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), in Berlin. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte die Grünen am Dienstag auf, wie im Vermittlungsausschuss auch im Bundestag zuzustimmen.

Arbeitsagenturchef: Zuwanderung löst Fachkräftemangel nicht allein

NÜRNBERG - Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hält Kritik an einem Gesetz zur Fachkräfte-Zuwanderung für nicht gerechtfertigt. Die Äußerung der AfD-Fraktionschefin im Bundestag, Alice Weidel, es werde die Zuwanderung in die Sozialsysteme gefördert, bezeichnete Scheele am Dienstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur als "Quatsch". Im Regelfall liege ein Berufsabschluss aus dem Ausland vor, der nach in Deutschland gängigen Kriterien anerkannt werden müsse. "Der Ausbildungsabschluss ist die Eintrittskarte. In Kombination mit der deutschen Sprache ist das eine Hürde, die recht hoch ist."

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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