Zürich (awp) - Zum Wochenschluss schalten die Investoren in den "Risk On"-Modus. Der klare Sieg der konservativen Tories in Grossbritannien und die jüngsten Berichte zum US-chinesischen Zollstreit sorgen für Entspannung. Der SMI wird allerdings durch Kursverluste der drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis ausgebremst.

Mit dem Wahlausgang in Grossbritannien ist ein Ausscheiden aus der EU nun so gut wie sicher. Damit entfällt ein wichtiger Unsicherheitsfaktor für die Finanzmärkte. Zudem stützen Hoffnungen auf ein Phase-I-Abkommen zwischen den USA und China. Sie hatten schon ab Donnerstagnachmittag ihre positive Wirkung entfaltet, nachdem US-Präsident Trump via Twitter erklärt hatte, eine Einigung mit China sei sehr wahrscheinlich.

Der SMI gewinnt gegen 09.15 Uhr 0,29 Prozent hinzu auf 10'482,16 Punkte. Der die 30 grössten Werte umfassende SLI legt um 0,64 Prozent auf 1'620,38 Punkte zu und der breit gefasste SPI um 0,24 Prozent auf 12'659,88 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln gewinnen 23 hinzu, sechs fallen zurück und Swisscom sind unverändert.

Investoren greifen zunächst bei den Werten zu, die von der aktuellen Nachrichtenlage am meisten profitieren. Da wären einerseits die Technologiewerte wie AMS, Temenos und Logitech, die sich zwischen 4,1 und 1,1 Prozent verteuern. Vor allem die Berichte, dass die USA voraussichtlich an diesem Sonntag keine weiteren Zölle auf chinesische Produkte verhängen werden, stützt. In dieser nächsten Runde hätten die Zölle auch für Smartphones gegolten.

Ebenso gefragt sind Swatch (+1,8%) und Richemont (+1,7%). Bei Richemont schüren zudem die Analysten von Bernstein noch Übernahmefantasien. Der zuständige Experte hält einen Zusammenschluss mit Kering für eine gute Antwort auf die Übernahme von Tiffany durch LVMH.

Als Hemmschuh erweisen sich die Schwergewichte Nestlé (-0,7%), Roche (-0,3%) und Novartis (-0,1%).

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