Ardian übernimmt eine Beteiligung von 26 Prozent an dem Oldenburger Versorger, wie EWE am Freitag mitteilte. Ardian setzte sich in dem Verkaufsprozess gegen ein Konsortium aus dem australischen Infrastruktur-Investor Macquarie und der Allianz durch. Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es. Branchenexperten hatten den Wert des angebotenen Pakets auf bis zu 1,4 Milliarden Euro beziffert. Das Anteilspaket war vor vier Jahren beim Ausstieg der Karlsruher EnBW an die EWE zurückgegangen. EWE gehört mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro zu den größten deutschen Energiekonzernen. Das Konzernergebnis lag 2018 bei 167 Millionen Euro.

Ardian hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit Investitionen in Infrastrukturunternehmen und -projekte einen Namen gemacht. EWE-Vorstandschef Stefan Dohler hofft darauf, dass der Regionalversorger künftig auch mit anderen Beteiligungen von Ardian ins Geschäft kommt. "Mit Ardian haben wir künftig einen strategischen Wachstumspartner an unserer Seite, der europaweit über umfangreiche Erfahrungen im Infrastrukturbereich verfügt und ebenso langfristig, umsichtig und nachhaltig agiert wie wir", erklärte er. EWE will verstärkt in erneuerbare Energien, Energienetze und Telekommunikation investieren. Ardian bekommt zwei Sitze im EWE-Aufsichtsrat, ein weiterer wird gemeinsam mit den übrigen Eigentümern besetzt.

Ardian-Manager Michael Reuther sagte, der Investor stelle sich auf ein langfristiges Engagement bei EWE ein: "Wir handeln in Jahrzehnten und denken in Generationen", sagte er auf einer Pressekonferenz. Der Versicherungskonzern Talanx, der seit langem bei Ardian investiert sei, werde beide Unternehmen bei künftigen Projekten als Co-Investor unterstützen.