Bei einem Treffen mit EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager habe diese eine Netzwerkfreigabe sowie eine Konsolidierung bei Netzwerken befürwortet, sagte Orange-Chef Stephane Richard am Mittwoch. Bei dem Treffen am Montag sei auch sein Counterpart von der Deutschen Telekom dabei gewesen. Vestager habe zugesichert, europaweite Projekte zu unterstützen.

Allerdings sei kein Richtungswechsel bei der Haltung der EU-Kommission in Bezug auf eine Marktkonsolidierung zu erwarten, betonte Richard. Die EU-Kommission hat bereits mehrere geplante Zusammenschlüsse in der Branche zu Fall gebracht. Einem Zeitungsbericht zufolge gab es zuletzt Planspiele zu einer Fusion von der Deutschen Telekom und Orange. Der Orange-Chef wies erneute Marktgerüchte über einen solchen Deal am Mittwoch zurück. Es würden keinerlei Gespräche über eine mögliche Fusion mit der Deutschen Telekom geführt.

Der französische Konzern kündigte zugleich an, seine Mobilfunkmasten in den meisten europäischen Ländern künftig auslagern zu wollen, um den Unternehmenswert zu steigern. Ähnliche Schritte hatten bereits größere Rivalen wie die Deutsche Telekom oder Vodafone eingeleitet. Analysten zufolge könnten die Mobilfunkmasten des ehemaligen französischen Monopolisten rund zehn Milliarden Euro wert sein.

Orange will die Sendemasten zunächst in lokale Gesellschaften auslagern, um diese dann zu einer Einheit auf europäischer Ebene zusammenfassen zu können. Mehrheitlich solle die Gesellschaft aber in der Hand von Orange bleiben. Die Ankündigung wurde jedoch überschattet von einem vorsichtigen Dividenden-Ausblick. An der Börse hielten die Anleger deshalb Abstand, Orange-Aktien gaben nach Vorstellung der neuen Strategie zunächst nach.