Zürich (awp) - Die Schweizer Börse gibt am Freitag leicht nach. Nach einer schwächeren Eröffnung holt der Markt aber einen Teil der frühen Einbussen wieder auf. Dabei präsentiert sich der Markt bei insgesamt eher geringen Kursausschlägen uneinheitlich. Dass sich im weiteren Verlauf der Handel noch deutlich belebt, sei nicht zu erwarten, sagen Händler. Nach dem Feiertag Thanksgiving vom Donnerstag, an dem die US-Börsen geschlossen waren, findet in den USA heute nur eine verkürzte Sitzung statt. Viele Amerikaner nutzen diesen an Thanksgiving anknüpfenden Tag in der Regel für ein verlängertes Wochenende und gehen am "Black Friday" das erste Mal vor Weihnachten richtig auf Einkaufstour.

Das Geschäft werde von der Verunsicherung im Zusammenhang mit dem US-chinesischen Handelsstreit noch zusätzlich gedämpft. Nachdem Präsident Donald Trump die Gesetze zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong unterschrieben und China deswegen mit "entschiedenen Gegenmassnahmen" gedroht hat, sei wohl eine Einigung etwas in die Ferne gerückt, heisst es am Markt.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,19 Prozent tiefer auf 10'508,90 Punkten. Zuvor hat sich der Leitindex zwischen 10'481,59 und 10'527,81 Punkten bewegt. Der 30 Werte zählende SLI gibt um 0,15 Prozent auf 1'615,18 Punkte nach und der umfassende SPI um 0,16 Prozent auf 12'699,92 Zähler. 22 der 30 SLI-Titel notieren im Minus, 5 legen zu und 3 sind unverändert.

Die Gewinne und Verluste bei den Standardwerten belaufen sich auf rund ein Prozent. Schwächere Kurse verbuchen zyklische Werte wie Clariant (-1,0%), LafargeHolcim (-0,6%) und Sika (-0,6%) sowie die Banken Julius Bär (-0,7%) und Credit Suisse (-0,3%).

Leichte Einbussen verbuchen auch die Aktien von Richemont und mit -0,3 Prozent Swatch (-0,1%). Wie üblich, wenn die Hoffnung auf eine baldige Lösung im Zollstreit der USA mit China sinkt, trennen sich die Anleger von den Aktien der beiden Luxusgüterhersteller, heisst es am Markt.

Die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,2%), Novartis (-0,1%) und Roche (-0,3%) können sich dem Negativtrend nicht ganz entziehen. Die Anteile der Augenheilmittel spezialisierten Firma Alcon ermässigen sich um 0,04 Prozent.

Der Halbleiterproduzent Ams (-0,3%) rutschen nach frühen Gewinnen ins Minus.

Im Aufwind sind Vifor Pharma (+0,4%), die von der Hochstufung auf "Buy" von "Hold" durch Baader Helvea profitieren, und mit dem Pharmazulieferer Lonza (+0,7%) und dem Hörgerätehersteller Sonova (+0,5%) aber ebenfalls Werte aus einem wenig konjunktursensiblen Bereich.

Der Titel des Softwareherstellers Temenos gewinnt gar 0,8 Prozent.

Am breiten Markt fallen die Anteile der Biotechfirma Obseva (-12%) und des Nahrungsmittelzusätzeherstellers Evolva (-3,3%) mit einem kräftigen Abschlag auf.

Die Aktien von Schmolz+Bickenbach verlieren weitere 2,3 Prozent. Der Stahlhersteller ist in finanziellen Schwierigkeiten und steht vor einer Kapitalerhöhung. Zudem ringen Grossaktionäre um die Kontrolle des Konzerns.

Ein Umsatz- und Gewinnsprung verhilft den Aktien von Dottikon (+15%) zu einem Kurssprung. Der Pharmazulieferer hat im ersten Halbjahr 2019/20 den Gewinn vervielfacht.

Die Aktien von BFW Liegenschaften fallen um 1,1 Prozent auf 44,20 Franken. Firmengründer Beat Frischknecht will "sein" Unternehmen von der Börse nehmen und offeriert 44,25 Franken je kotierte Namenaktie A.

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