Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte im Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende September) um rund ein Drittel auf 57 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Umsatz habe um sechs Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zugelegt. Vor dem Hintergrund der Suche nach einem neuen Eigentümer betonte Condor-Chef Ralf Teckentrup: "Wir sind ein operativ gesundes und profitables Unternehmen." Die Airline mit knapp 5000 Beschäftigten konnte nur dank eines Kredits von Bund und Land über 380 Millionen Euro ihren Geschäftsbetrieb fortsetzen und braucht nun einen neuen Eigner. In der Mitteilung hieß es nun: "In einem strukturierten Bieterverfahren zeigt sich ein hohes Interesse von strategischen und Finanzinvestoren an einer Übernahme von Condor."

Das Unternehmen hat sich mit einem Schutzschirmverfahren in Deutschland von der britischen Mutterkonzern Thomas Cook gelöst. Das sogenannte Schutzschirmhauptverfahren startet am 1. Dezember und dürfte im Frühjahr 2020 abgeschossen sein. Vorläufiger Sachwalter ist Lucas Flöther, der auch Insolvenzverwalter von Air Berlin ist.

Zur positiven Geschäftsentwicklung trugen laut Condor auch Kosteneinsparungen bei. Teckentrup zeigte sich zudem optimistisch zu den Geschäftsaussichten. Die Buchungen lägen bei Condor über Plan. "Das ist auch ein deutlicher Vertrauensbeweis der Reiseveranstalter, der Reisebüros und unserer Endkunden." Der weggefallene Passagieranteil der deutschen Thomas-Cook-Kunden von rund 15 Prozent werde durch die gute Nachfrage ausgeglichen. Für die Branche der Reiseveranstalter gilt Condor als systemrelevant. Denn aus Wettbewerbsgründen haben diese Firmen ein großes eigenes Interesse daran, dass der Ferienflieger eine Zukunft hat.