Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag eine insgesamt wenig ereignisreiche Sitzung leicht im Plus beendet. Nach einem bereits freundlichen Start konnte der Markt seine Gewinne am Nachmittag dank guter US-Arbeitsmarktdaten noch etwas ausbauen, schloss dann aber wieder etwas unter dem Höchststand. Insgesamt bewegte sich der SMI den ganzen Tag nicht weit unter dem am Donnerstag erreichten Jahreshoch.

Die US-Daten seien überraschend gut ausgefallen, hiess es im Handel, entsprechend sei die Stimmung an den Aktienmärkten auch gut gewesen. Trotz der Schwäche der Industrie und des Handelsstreits erwies sich der amerikanische Arbeitsmarkt weiterhin als robust. Ob die Aktienmärkte allerdings auch langfristig davon profitieren und es zu einem Jahresend-Rally kommt, muss sich noch weisen. Viele Händler sind aber optimistisch: Aus technischer Sicht blieben die Ampeln auf Grün und auch die jüngst veröffentlichten Wirtschaftsdaten machten den Anlegern Hoffnung, das in Sachen Weltkonjunktur das Schlimmste bereits hinter ihnen liege, meinte einer.

Der Swiss Market Index (SMI) beschloss den Tag 0,32 Prozent höher bei 10'252,24 Punkten, dies bei einem Tageshoch von knapp 10'280 Zählern. Im Wochenvergleich legte der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex 0,5 Prozent zu. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) avancierte am Freitag um 0,42 Prozent auf 1'572,50 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um +0,28 Prozent auf 12'371,58 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 23 im Plus, sechs im Minus und einer (Clariant) unverändert.

Unternehmensnews waren zum Wochenschluss eher Mangelware, entsprechend hielten sich auch die Ausschläge in Grenzen. Aufgrund der allgemeinen Situation seien vor allem Finanzwerte und eher konjunktursensitive Titel gesucht gewesen, hiess es im Handel.

Entsprechend waren Julius Bär (+2,6%), Credit Suisse (+2,0%) und auch UBS (+1,0%) alle bei den grössten Gewinnern zu finden. Händler sprachen hier auch von einer technischen Gegenbewegung auf die zum Teil herben Verluste in den Tagen davor, bei CS habe zudem die Bestätigung einer 'Buy'-Empfehlung durch Kepler etwas mitgeholfen.

Unter die Top Drei schafften es ausserdem noch die meist eher volatilen Papiere des österreichischen Sensorspezialisten AMS (+2,2%). Bei den Zyklikern waren vor allem die beiden Uhren- und Luxusgüterwerte Swatch (+1,4%) und Richemont (+1,2%) weit vorne zu finden, aber auch LafargeHolcim (+1,0%) waren deutlich gesucht.

Dass der hiesige Gesamtmarkt zum Schluss nicht höher lag, hatte vor allem auch mit der Entwicklung beim Indexschwergewicht Nestlé zu tun. Nach einer insgesamt guten Woche kam es am Nachmittag zu deutlichen Gewinnmitnahmen und die wichtigste Schweizer Aktie fiel ins Minus (-0,3%).

Die anderen Index-Schwergewichte hielten sich etwas besser: Novartis gewannen 0,4 Prozent, Roche 0,1% hinzu. Dass Novartis in einer Head-to-Head-Studie mit dem Arthritis-Mittel Cosentyx gegenüber dem Referenzprodukt Humira keine statistisch signifikante Überlegenheit nachweisen konnte, fiel weniger ins Gewicht.

Am Schluss der Tabelle lagen derweil die Papiere des Warenprüfers SGS (-0,6%), der nächste Woche Investorentage abhalten wird. Im Angebot lagen ausserdem auch Logitech (-0,5%), Givaudan (-0,4%) oder Temenos (-0,3%). Kühne+Nagel (-0,1%) wurden von einer UBS-Studie gebremst - die Grossbank hatte den Titel auf 'Neutral' gesenkt.

Im breiten Markt waren etwa Schmolz+Bickenbach (+10,5%) gesucht. Im Machtkampf zwischen den Grossaktionären beim Stahlhersteller machte Martin Haefner Konzessionen. Der Amag-Besitzer verzichtet auf die Bedingung, an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 2. Dezember zwei Kandidaten als neue Mitglieder in den Verwaltungsrat wählen zu lassen.

Grössere Gewinne gab es ausserdem unter anderem für Airesis (+6,6%), Medartis (+6,3%) oder Aryzta (+4,1%), während sich Arundel (-8,9%), PEH (-3,4%) oder Kudelski (-3,1%) schwach präsentierten.

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