Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich zum Wochenschluss eine etwas tiefere Eröffnung ab. Händler sprechen von Vorsicht vor der am Wochenende anstehenden Brexit-Entscheidung im britischen Parlament. Die Vorgaben aus Übersee geben mit ihrer uneinheitlichen Tendenz keine wirkliche Orientierungshilfe.

So weisen die meisten Börsen in Asien mittlerweile negative Vorzeichen auf, nachdem die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China schwach ausgefallen sind. Die Wirtschaft im Reich der Mitte ist im dritten Quartal um 6 Prozent gewachsen - das ist der niedrigste Wert seit fast 30 Jahren. Aber auch die erste Brexit-Euphorie ist klar verflogen. Sie hatte schon am Donnerstag im Handelsverlauf nachgelassen. Am morgigen Samstag wird nämlich das britische Parlament über den Vorschlag abstimmen. Das sorge für Unsicherheit, sind sich Händler einig, da eine Mehrheit alles andere als sicher sei.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht gegen 08.20 Uhr um 0,16 Prozent tiefer bei 9'993,12 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich damit ein leichter Verlust von gut 0,2 Prozent ab.

Unter den Blue Chips weisen lediglich die Genussscheine von Roche bei einem nahezu unveränderten Kurs eine freundliche Tendenz auf. Der Pharmakonzern hatte am Donnerstag im Nachgang an die Umsatzzahlen am Mittwoch für die ersten neun Monate Lob von Analysten erhalten.

Anders sieht es beim Lebensmittelkonzern Nestlé (-0,4%) aus. Hier haben sich auch zum Wochenschluss verschiedene Experten eher zurückhaltend geäussert und mindestens ihre Kursziele gesenkt. Beim Brokerhaus CFRA haben die Experten sogar neu eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen.

Auch im breiten Markt überwiegen vorbörslich die Abgaben. Besonders deutlich fallen hier die Aktien von BB Biotech (-1,7%). Die Gesellschaft ist im dritten Quartal wieder in die Verlustzone gerutscht. Gegen den Trend fester präsentieren sich Cosmo (+0,9%) nach einer Lizenzvereinbarung und Stadler Rail (+0,9%) nach einem Auftrag aus Spanien.

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