Hitachi : Blatt - Kone fällt mit erster Offerte für Thyssenkrupp-Aufzüge durch
Am 17. Oktober 2019 um 17:51 Uhr
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Düsseldorf (Reuters) - Der finnische Aufzughersteller Kone ist einem Zeitungsbericht zufolge mit einem ersten Angebot für die Aufzugsparte von Thyssenkrupp durchgefallen.
Bei einem Treffen Kones mit dem Management des Essener Industriekonzerns sei mit rund 15 Milliarden Euro eine Summe genannt worden, die um ein bis zwei Milliarden Euro unter den Offerten von Finanzinvestoren gelegen habe, berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf Konzern- und Finanzkreise. Kone habe aber noch die Gelegenheit, die Offerte nachzubessern. Kone erklärte, der Konzern äußere sich nicht zu Spekulationen. Es gebe nach Auffassung Kones aber Möglichkeiten für eine Konsolidierung in der Branche und Kone sei interessiert, sich daran zu beteiligen.
Kone wolle Finanzinvestoren Geschäftsteile der Thyssenkrupp-Sparte anbieten, von denen sich die Finnen im Fall einer Übernahme trennen müssten, berichtete das Blatt weiter. Im Gegenzug müssten die Finanzinvestoren aus dem Bieterrennen aussteigen. Bei dem Treffen habe Kone erklärt, dass das eigene Geschäft in Deutschland und Teile in anderen europäischen Ländern verkauft werden könnten. Damit sollten mögliche Bedenken der Kartellbehörden ausgeräumt werden.
Der kriselnde Ruhrkonzern will mindestens Teile seiner lukrativen Aufzugssparte an die Börse bringen oder verkaufen. Experten schätzen den Wert des Geschäfts auf zwölf bis 17 Milliarden Euro. Insider hatten in der Vergangenheit berichtet, im Rennen um das Geschäft sei neben Kone auch der japanische Aufzugshersteller Hitachi, die Finanzinvestoren Blackstone, CVC und Carlyle sowie ein Konsortium aus Advent, Cinven und der Abu Dhabi Investment Authority.
Hitachi ist auf die Herstellung und Vermarktung von elektronischen und industriellen Geräten spezialisiert. Der Nettoumsatz (einschließlich konzerninterner Umsätze) gliedert sich wie folgt nach Produktfamilien und Dienstleistungen: - Soziale Infrastruktur und Industriesysteme (24,7%): Aufzüge, Rolltreppen, Industrieanlagen, Eisenbahnsysteme, Stromerzeugungsanlagen usw. Die Gruppe erbringt auch Dienstleistungen im Bereich Engineering und Bau von Kernkraftwerken, Wasserkraftwerken und Wärmekraftwerken; - Informations- und Telekommunikationsprodukte und -dienstleistungen (20,1%): Systemintegration, Cloud Computing, Software, Server, Festplatten, PCs, Geldautomaten, Datenkommunikations-Basisstationen, Zahlungsterminals, etc; - Materialien und Komponenten (16,6%): Halbleitermaterialien, gedruckte Schaltkreise, Kabel, Kupfer- und Schmiedestahlprodukte, magnetische Materialien, organische und anorganische chemische Produkte, etc; - Baumaschinen (10%): Hydraulikbagger, Radlader, Bergbaumaschinen, etc; - Automobilsysteme (9,4%): Antriebssysteme, Kontrollsysteme, usw.; - elektronische Produkte (9,2%): Glasfaserkomponenten, Bildschirmröhren, Prüf- und Messgeräte, medizinische Geräte, Geräte zur Herstellung von Halbleitern usw; - Haushaltsgeräte (4,7%): Heizungs- und Klimaanlagen, Kühlschränke, Waschmaschinen, usw.; - Sonstige (5,3%): hauptsächlich Transport-, Finanz- und Logistikdienstleistungen. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Japan (49,2%), Asien (21,3%), Nordamerika (12,7%), Europa (10,8%) und Sonstige (6%).