PARIS/LONDON (awp international) - Ein möglicher Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen hat die europäischen Börsen haben am Donnerstag angetrieben. So schrieb EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf Twitter von einer fairen und ausgewogene Vereinbarung für die EU und Grossbritannien. Molltöne kamen allerdings an Nordirland: So stimmte die nordirisch-protestantische DUP der BBC zufolge einem Brexit-Abkommen noch nicht zu.

Der EuroStoxx 50 stieg zuletzt um 0,63 Prozent auf 3622,01 Punkte. Der französische Cac 40 zog um 0,54 Prozent an und der britische FTSE 100 gewann 0,61 Prozent.

Es gibt aber auch warnende Stimmen. Selbst wenn die beiden meistdiskutierten Unsicherheitsherde schnell eine Einigung vorweisen könnten, ist unseres Erachtens die Problemstellung der merklichen konjunkturellen Abschwächung mitnichten gelöst", merkte das Bankhaus Metzler in einem Kommentar zu Brexit und Handelsstreit an. So hatte am Vortag ein Rückgang der US-Einzelhandelsumsätze an den US-Börsen für Verstimmung gesorgt.

Bei den Einzelwerten drehten Zahlen an den Kursen. Gefragt waren die Nordlichter Ericsson und Nokia. Erhöhte Umsatzziele und gute Zahlen von Ericsson beflügelten den schwedischen Wert und zogen den finnischen Wettbewerber mit. Ericsson kletterten um 6,9 Prozent, Nokia rückten um 3,9 Prozent vor.

Im Telekomsektor ragte die französischen Iliad heraus. Dank einer Empfehlung von JPMorgan ging es um 4,9 Prozent aufwärts.

Nestle verloren nach eigentlich soliden Zahlen leicht. Analyst Richard Taylor von Morgan Stanley merkte dazu an, umsatzseitig habe Nestle nur wie erwartet abgeschnitten und auch das neue Aktienrückkaufprogramm sei von weiten Teilen erwartet worden. Dagegen rückten die Aktien des Wettbewerbers Unilever nach ihren Quartalszahlen um knapp ein Prozent vor. Hier hiess es von Morgan Stanley, das Zahlenwerk sei besser als befürchtet ausgefallen.

Keinen Grund zum Anstossen hatten die Aktionäre von Pernod Ricard. Die Zahlen des Spirituosenherstellers waren schwächer als erwartet ausgefallen, nachdem Kunden in Asien nicht mehr so stark dem Hochprozentigen zugesprochen hatten. Die Aktie fiel um vier Prozent./mf/mis