Zürich (awp) - Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Richemont und Swatch widersetzen sich am Donnerstag dem insgesamt etwas schwächeren Markttrend und legen zu. Grund für die leichten Kursgewinne sind die jüngsten Exportdaten. So sind die Uhrenexporte im September 2019 deutlich höher ausgefallen als im Vorjahr. Während Hongkong wie erwartet aufgrund der Unruhen deutlich rückläufig war, legten die Ausfuhren in andere wichtige Abnehmerländer wie USA, China oder Japan deutlich zu.

Für Richemont geht es denn auch gegen 9.30 Uhr um 1,1 Prozent aufwärts und Swatch verteuern sich um 0,6 Prozent, während der Leitindex SMIT zeitgleich 0,17 Prozent tiefer steht.

Auch die ersten Analystenkommentare fallen sehr positiv aus. So wird etwa in einem Kommentar der Credit Suisse auf den letztlich recht widerstandsfähigen Markt in Hongkong verwiesen. Das Minus im September sei weniger stark als noch im August ausgefallen. Zudem werde die Region immer stärker als eine Verteilerzentrum für weitere Regionen in Asien genutzt. Entsprechend könnten die aktuellen Zahlen auch als ein Indiz gesehen werden, dass die Nachfrage nach Uhren und Schmuck in anderen asiatischen Ländern wieder zugelegt habe.

Bei der ZKB nennt Analyst Patrick Schwendimann die Uhrenexporte überraschend positiv. Viel Negatives sei zudem bereits eskomptiert, zumal Swatch Group Gegensteuer bei der Kostenentwicklung gibt und beim Handelskonflikt wieder positivere Schlagzeilen möglich sind.

"Besser als befürchtet", lautet das Fazit der Experten von Morgan Stanley. Dabei machen die Analysten einige Sonderfaktoren für die erfreuliche Entwicklung mitverantwortlich. So habe der September beispielsweise einen Arbeitstag mehr gehabt als etwa der August, was die Beschleunigung gegenüber den vorangegangenen beiden Monaten begünstigt habe. Gegenüber September 2018 sei zudem die Vergleichsbasis sehr vorteilhaft, da die Exporte seinerzeit rückläufig waren.

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