BERLIN (dpa-AFX) - Deutschland drängt den Shell-Konzern, mehrere alte, ausgediente Ölplattformen in der Nordsee und im Nordostatlantik vollständig abzubauen. Zudem soll der Konzern die darauf gelagerte große Menge Altöl entsorgen, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums am Mittwoch in Berlin. Dazu gebe es am Freitag in London eine Sondersitzung der Anrainerstaaten. Der Sprecher ließ offen, ob Shell verpflichtet werden könne, die älteren Plattformen abzubauen und das Öl zu entsorgen.

Shell plant, mindestens vier solcher ausgedienten Plattformen im sogenannten Brent-Ölfeld in der nördlichen Nordsee zu belassen und das darin enthaltene Öl nicht abzupumpen. Großbritannien als Genehmigungsland hat im Januar darüber informiert und angekündigt, Shell eine Ausnahmegenehmigung vom grundsätzlichen Gebot des vollständigen Rückbaus ausgedienter Plattformen zu erteilen.

Der Ausnahmegenehmigung und dem Vorgehen von Shell hat Deutschland den Angaben zufolge im April 2019 widersprochen. Da bisher keine Einigung erzielt worden sei, habe Deutschland eine Sondersitzung der Anrainerstaaten einberufen, hieß es. Nach den Plänen von Shell sollen die Tragekonstruktionen von vier Ölplattformen in der Nordsee verbleiben./rm/DP/stw