Zürich (awp) - Die Genussscheine von Roche geraten am Mittwoch im Verlauf zunehmend unter Druck. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen auf hohem Kursniveau.

Die Papiere des Pharmakonzern notieren um 15.00 Uhr in einem schwächeren Markt um 1,2 Prozent tiefer auf 286,65 Franken. Derweil sinkt der Gesamtmarkt gemessen am SMI "nur" um 0,23 Prozent. Der "Bon" hat im Tagesverlauf zunächst kräftig zugelegt und bei 294 Franken ein Mehrjahreshoch markiert. Schon in den vergangenen Wochen ist der Kurs im Vorfeld der Bekanntgabe des Zwischenberichts gestiegen. Seit Jahresanfang beträgt das Kursplus rund 20 Prozent.

Der Pharmariese hat den Umsatz gemäss Angaben vom Mittwoch in den ersten drei Quartalen um 10 Prozent und damit stärker als von Analysten erwartet gesteigert. Zudem hat Roche - zum dritten Mal in diesem Jahr - die Jahresprognose angehoben. Analysten sprechen von einem starken Ergebnis.

"Das sind Gewinnmitnahmen, nachdem der Titel so gut gelaufen ist", sagt ein Händler.

Defensive Werte hätten am Mittwoch allgemein im Verlauf Terrain eingebüsst, sagt ein Börsianer und verweist auf die Berichte über Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen. "Das mag wohl auch mitgespielt und den Anlegern einen Anlass zum Verkauf geliefert haben", fügt der Händler an. Die ebenfalls defensiv eingestuften Titel Novartis (-0,2%), Sonova (-1,5%) und Swisscom (-0,8%) stünden auch unter Druck.

Ein dritter Marktteilnehmer bringt zudem die Furcht vor der angeblichen Einführung von Strafzöllen auf Schweizer Pharmaexporten, über die die "NZZ am Wochenende" unter Berufung auf gut informierte Quellen geschrieben hatte. Laut der Zeitung erwäge der amerikanische Handelsbeauftragte Lighthizer Strafzölle auf Exporte von pharmazeutischen Gütern aus der Schweiz. "Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagt er.

pre/mk