Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch mit kaum veränderten Kursen eröffnet, tendiert aber in der Folge leicht negativ. Nach dem sehr schwachen Vortag kann höchstens von einem Stabilisierungsversuch gesprochen werden, wobei dieser insbesondere durch die Pharmagrosswerte begünstigt wird. Das Sentiment am Markt bleibt aber angeschlagen und wird weiterhin vor allem von den fruchtlosen Bemühungen um den Brexit sowie noch stärker von den Streitigkeiten zwischen den USA und China überlagert. Zwar sind für Ende dieser Woche neue Gespräche in Washington anberaumt, der Tonfall zwischen den beiden Lagern hat sich aber im Vorfeld dieses Termins bereits wieder verschärft.

Nachdem die US-Regierung Strafmassnahmen gegen chinesische Regierungsvertreter und Parteifunktionäre wegen der Unterdrückung der Uiguren verhängt hatte, folgte umgehend die harsche Kritik aus China. Ein Marktteilnehmer meinte in diesem Zusammenhang, es sei zwar gut, dass sich die beiden Parteien bald wieder an einen Tisch setzen. Dass die Spannungen aber bereits im Vorfeld neuer Verhandlungen anstiegen, sei kein gutes Zeichen.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.10 Uhr 0,13 Prozent tiefer bei 9'787,17 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,28 Prozent auf 1'487,37 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21 Prozent auf 11'919,32 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien geben 26 nach, während 3 höher und Zurich unverändert stehen.

Gestützt wird der Gesamtmarkt dabei insbesondere von den stabilen Roche und Novartis (je +0,3%). Novartis hat am Morgen über neue Daten zu Cosentyx berichtet. Novartis gaben indes am Vortag wie Roche um rund 1,4 Prozent nach und verfügen damit über ein gewisses Erholungspotential.

Nebst Givaudan (+0,2%) sind auch noch die unveränderten Zurich Insurance in der Spitzengruppe zu finden, nachdem die Citigroup das Rating "Buy" bestätigt und das Kursziel deutlich nach oben gesetzt hat.

Die grosse Mehrheit der Blue Chips gibt dagegen nach, am meisten Alcon und Logitech (je -1,0%) sowie AMS (-0,9%). Auch die Banken sind gar nicht gesucht, so büssen UBS 0,9% ein, CS 0,8% und Julius Bär 0,7%.

Im breiten Markt fallen GAM (-1,8%) etwas deutlicher zurück. Der Vermögensverwalter hatte am Vorabend einen Pressebericht über Gespräche mit möglichen Käufern dementiert. Es würden keine Gespräche mit dem italienischen Versicherer Generali oder einem anderen Unternehmen über M&A-Aktivitäten geführt, hiess es seitens GAM.

Von Roll (+5,7%) werden von einem Grossauftrag aus der britischen Automobilindustrie beflügelt.

cf/rw