ROUNDUP 2: Trump äußert sich aggressiv zu möglichen Tippgebern in Ukraine-Affäre

WASHINGTON - In der Ukraine-Affäre um möglichen Machtmissbrauch des US-Präsidenten hat Donald Trump mit aggressiven Äußerungen gegen mögliche Informanten Empörung ausgelöst. "Ich will wissen, wer dem Whistleblower die Informationen gegeben hat", sagte Trump am Donnerstag vor Mitarbeitern der US-Gesandtschaft bei den Vereinten Nationen in New York. Die betroffene Person sei fast "ein Spion" und mit solchen sei man in der Vergangenheit "ein bisschen anders" umgegangen als heute. Die Veranstaltung war eigentlich nicht öffentlich. Mehrere US-Medien verbreiteten am Freitag jedoch Audio- und Videomitschnitte von der Ansprache. Demokraten reagierten empört und beunruhigt auf die Aussage des Präsidenten.

Brexit-Unterhändler unter Zeitdruck auf Lösungssuche

BRÜSSEL/LONDON - Nach den innenpolitischen Turbulenzen in London haben die Europäische Union und Großbritannien am Freitag erneut versucht, die zähen Brexit-Verhandlungen in Gang zu bringen. EU-Unterhändler Michel Barnier empfing Brexit-Minister Stephen Barclay in Brüssel. Man arbeite Tag und Nacht für eine Einigung, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Jeder Tag zähle.

Britische Behörde warnt vor Medikamentenengpässen bei No-Deal-Brexit

LONDON - Ein Bericht des britischen Rechnungshofs (Financial Audit Office) hat erneut Zweifel aufkommen lassen, ob Großbritannien für einen ungeregelten EU-Austritt am 31. Oktober vorbereitet ist. Die Behörde warnte vor Medikamentenengpässen. "Es besteht ein Risiko von Verzögerungen bei Lieferungen für den Gesundheits- und Pflegebereich, sollte Großbritannien die EU ohne Abkommen verlassen", hieß es in einer Mitteilung am Freitag.

Nordkorea stellt Nutzen eines dritten Gipfels mit den USA in Frage

SEOUL - Im Streit um sein Atomwaffenprogramm hat Nordkorea den Nutzen eines neuen Gipfeltreffens mit den USA für die Verbesserung der Beziehungen in Frage gestellt. Der Berater des nordkoreanischen Außenministeriums und ehemalige Chefunterhändler seines Landes in dem Konflikt, Kim Kye Gwan, gab in einer von den Staatsmedien veröffentlichten Erklärung am Freitag den USA die Schuld für den Stillstand der Verhandlungen.

ROUNDUP/Heiße Pizza statt heißer Planet: Erneut weltweite Klimaproteste

BERLIN - Zum Abschluss einer internationalen Streikwoche haben am Freitag abermals Hunderttausende Menschen für mehr Klimaschutz protestiert. Während die Proteste in Deutschland diesmal verhaltener als vor einer Woche ausfielen, beteiligten sich vor allem in Italien besonders viele Menschen an den Kundgebungen. "Wir wollen eine heiße Pizza, aber keinen heißen Planeten", hieß es unter anderem auf den Protestschildern in Mailand, wo allein schätzungsweise 150 000 Teilnehmer zusammenkamen. In Rom waren es nach Angaben der Organisatoren der Klimaschutzbewegung Fridays for Future sogar mehr als 200 000 - und insgesamt in Italien mehr als eine Million.

USA: Michigan-Konsumstimmung erholt sich von Rückschlag

MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im September etwas erholt, allerdings von niedrigem Niveau aus. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg um 3,4 Punkte auf 93,2 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Das war mehr als in einer ersten Schätzung ermittelt worden war. Analysten hatten im Mittel mit 92,1 Punkten gerechnet.

ROUNDUP: Neuer Ärger um Zahlen im Klimapaket - CO2-Preis zu niedrig?

BERLIN - Im Streit über die Klimapolitik wächst der Druck auf die Bundesregierung, ihre Pläne nachzuschärfen - auch in den eigenen Reihen der großen Koalition. Unions-Fraktionsvize Andreas Jung (CDU) warb dafür, die Obergrenze für den CO2-Preis bis 2030 auf 180 Euro pro Tonne anzuheben. Das könnte Diesel, Benzin und Heizöl um mehr als 50 Cent pro Liter verteuern. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) forderte am Freitag, schon zum Einstieg mehr als die geplanten 10 Euro pro Tonne zu verlangen.

CDU nimmt neuen Anlauf zu einer Reform der Einkommensteuer

BERLIN - Die CDU will einen neuen Anlauf zu einer Reform der Einkommensteuer nehmen. Die Parteispitze will sich damit am kommenden Montag im Rahmen eines Grundsatzpapieres zur Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft - "Nachhaltigkeit, Wachstum, Wohlstand - die soziale Marktwirtschaft von morgen" - befassen.

USA: Konsumausgaben steigen schwächer als erwartet

WASHINGTON - Die Konsumausgaben der amerikanischen Privathaushalte sind im August schwächer gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sie sich um 0,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das war der schwächste Zuwachs seit Februar. Analysten hatten im Mittel einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat von 0,6 auf 0,5 Prozent korrigiert.

USA: Aufträge für langlebige Güter legen überraschend zu

WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im August überraschend gestiegen. Der gesamte Auftragseingang erhöhte sich um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Mittel einen Rückgang um 1,1 Prozent erwartet.

Frankreich fordert mehr Investitionen von Deutschland

PARIS - Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hat Deutschland zu mehr Investitionen aufgefordert, um die Wirtschaft in Europa anzukurbeln. "Deutschland muss investieren, und es muss jetzt investieren, je früher desto besser", sagte Le Maire am Donnerstagabend dem Fernsehsender BFMTV zufolge bei der Vorstellung des französischen Haushaltsentwurfs für 2020.

Eurozone: Wirtschaftsstimmung auf tiefstem Stand seit 2015

BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im September spürbar verschlechtert. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) fiel gegenüber dem Vormonat um 1,4 Punkte auf 101,7 Zähler, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte. Das ist der tiefste Wert seit Februar 2015. Analysten hatten im Mittel einen Wert von 103,0 Punkten erwartet.

Österreichs Tourismus auf Rekordkurs - Mehr Gäste aus Deutschland

WIEN - Österreichs Tourismus steuert im laufenden Jahr bei den Übernachtungszahlen auf einen Rekord zu. Wie Statistik Austria am Freitag in Wien mitteilte, verzeichneten Hotels, Herbergen und Pensionen von Januar bis August insgesamt einen Höchstwert von 115,18 Millionen Übernachtungen. Das entsprach einem Anstieg um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Sommersaison (Mai bis August) sei mit 58,91 Millionen Übernachtungen ein Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau erreicht worden.

Italien: Unternehmensstimmung fällt auf tiefsten Stand seit fast fünf Jahren

ROM - Die Stimmung in den italienischen Unternehmen ist im September weiter gesunken und hat den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren erreicht. Der entsprechende Indexwert sackte um 0,8 Punkte auf 98,8 Punkte ab, wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2014. Analysten hatten im Mittel hingegen einen Anstieg auf 100,0 Punkte erwartet.

BoE-Mitglied Saunders: Zinssenkung wohl auch bei geregeltem Brexit notwendig

BARNSLEY - Die britische Notenbank steuert nach Einschätzung des Ratsmitglieds Michael Saunders auf eine Zinssenkung zu. Die Bank of England müsse ihren Leitzins möglicherweise auch dann senken, wenn ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der EU vermieden werden könne, sagte Saunders am Freitag in einer Rede im nordenglischen Barnsley. Als Begründung nannte er die Unsicherheiten durch den anstehenden Brexit, die das Wachstum wahrscheinlich weiterhin belasten werden.

Frankreich: Inflation schwächt sich überraschend ab

PARIS - In Frankreich hat sich die Inflation im September überraschend abgeschwächt. Die nach europäischen Standards berechnete Jahresinflationsrate (HVPI) sei von 1,3 Prozent im Vormonat auf 1,1 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 1,3 Prozent erwartet.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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