Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Freitag an seine Erholung vom Vortag anknüpfen und freundlich in den Handel starten. Die Vorgaben aus Übersee sind dagegen eher zurückhaltend. Die Wall Street ist am Donnerstag leicht tiefer aus dem Handel gegangen und in Asien geht es an vielen Börsen ebenfalls abwärts. Als Gründe werden auch weiterhin die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten genannt.

Neben dem nun seit mehr als einem Jahr anhaltenden US-chinesischen Handelsstreit werden immer weitere Details im Zuge des möglichen Amtsenthebungsverfahrens gegen US-Präsident Donald Trump zutage gebracht, die Öl ins Feuer giessen. Hinzu komme die Sorge vor einer möglichen Rezession in den USA und Europa, heisst es von Händlern. Darüber hinaus bleibt der Brexit eine grosse Unbekannte. Angesichts eines gut gefüllten Konjunkturkalenders könnten die Investoren mit Blick auf die Wirtschaftsaussichten im Tagesverlauf etwas mehr Klarheit bekommen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI weist gegen 08.20 Uhr ein Plus von 0,23 Prozent auf 10'033,68 Punkte auf. Alle 20 SMI-Blue-Chips notieren dabei zwischen 0,2 und 0,3 Prozent höher.

Gleich zwei Unternehmen machen mit Zukäufen von sich reden. So investiert der Luxusgüterkonzern Richemont (+0,3%) weiter ins Schmuckgeschäft und kauft dem chinesischen Mischkonzern Gangtai Group das traditionsreiche, italienische Juwelierhaus Buccellati ab.

Und auch Logitech (+1,0%) hat zugekauft. Der Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik übernimmt das auf Streaming-Lösungen spezialisierte US-Unternehmen Streamlabs. Damit soll das Gaming-Geschäft gestärkt werden.

Logitech bilden damit einen positiven Ausreisser unter den vorbörslich sonst überwiegend schwächeren Technologietiteln. Neben AMS fallen im breiten Markt auch Inficon, Comet und VAT zwischen 1,0 und 1,8 Prozent zurück nach der Zahlenvorlage des US-Chipherstellers Micron.

Ein enttäuschender Ausblick hatte bereits in Asien die Titel verschiedener Halbleiterhersteller belastet. Micron nannte vor allem den anhaltenden Zollstreit als Grund für die tiefere Prognose.

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