MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die deutsche Augenoptik-Industrie gibt sich nach einem schwachen Jahr wieder optimistischer. Im Inland dürfte die Nachfrage 2019 um 2,5 Prozent zulegen, und beim Export dürften Zuwächse in Osteuropa und Asien den weiteren Rückgang in Großbritannien ausgleichen. Dies teilte der Industrieverband Spectaris am Freitag vor der Eröffnung der internationalen Leitmesse opti in München mit.

Die deutschen Brillen- und Gläserhersteller erwirtschaften rund die Hälfte ihrer Einnahmen im Ausland. Die Ausfuhren nach Großbritannien brachen im vergangenen Jahr um 23 Prozent ein, die Exporte in die USA um 21 Prozent. Weil das Inlandsgeschäft zugleich um 2,2 Prozent wuchs, blieb für die Branche unter dem Strich ein winziger nominaler Umsatzzuwachs von einem halben Prozent auf 4,46 Milliarden Euro.

Die alternde Generation der Babyboomer spielt den Brillenherstellern jedoch in die Karten. Spectaris-Verbandschef Josef May sagte: "Unser Wachstumstrend ist seit 2011 ungebrochen, und die Augenoptik hat aufgrund der demografischen Entwicklung sowie eines häufig noch ungedeckten Bedarfes für die nächsten Jahre einiges an Potenzial zu bieten."

Bei der Beschäftigung kommt der Wachstumstrend allerdings nicht an. Seit 2012 sank die Zahl der Mitarbeiter um vier Prozent auf 20 500.

Die Fachmesse Opti 2019 findet von Freitag bis Sonntag in München statt. 630 Firmen zeigen dort ihre Kollektionen und Neuheiten. Der Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker, Thomas Truckenbrod, und Industrieverbandschef May wollen am Freitag (9.30 Uhr) auf einer Pressekonferenz weitere Branchenzahlen vorlegen./rol/DP/mis