NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag einen Großteil seiner Tagesgewinne wieder eingebüßt. Nachdem die Gemeinschaftswährung im europäischen Handel bis auf 1,0791 US-Dollar geklettert war, ließ der Schwung nach. Im US-Geschäft notierte sie zuletzt bei 1,0738 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0771 (Mittwoch: 1,0735) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9284 (0,9315) Euro.

Der Euro hatte zunächst vor allem von einem durch die Bank schwächeren Dollar profitiert. Außerdem hatten sich zuletzt mehrere hochrangige EZB-Vertreter für weitere Zinserhöhungen ausgesprochen. Der Kurs der Gemeinschaftswährung wurde dadurch angetrieben. Die Notenbank hat bereits klare Signale für eine Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte auf der nächsten Sitzung im März geliefert. Unlängst hatten EZB-Vizepräsident Luis de Guindos und der niederländische Zentralbankchef Klaas Knot ihre Sympathie für darüber hinausgehende Anhebungen deutlich gemacht.

Neue Inflationsdaten aus Deutschland hatten allerdings bereits im frühen europäischen Handel etwas Druck von der Europäischen Zentralbank genommen. Sowohl die nach nationaler Methode ermittelte Inflationsrate als auch die für die Geldpolitik im Währungsraum maßgebliche europäische Rate lag im Januar unter den Markterwartungen. Am Devisenmarkt machte sich das kaum bemerkbar.

Im weiteren Handelsverlauf jedoch stützen geldpolitische Aussagen eines Währungshüters aus den USA den Dollar. Der Präsident der regionalen Notenbank von Richmond, Thomas Barkin, stimmte in den Chor derjenigen Währungshüter ein, die zuletzt signalisiert hatten, dass die Fed noch einen weiten Weg vor sich hat, um die Preise zu dämpfen. Barkin sagte, dass es wichtig sei, die Zinserhöhungen fortzusetzen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation wieder dem Ziel von zwei Prozent nähere.

Kräftige Kursgewinne verbuchte unterdessen die schwedische Krone. Auslöser war die Zinsentscheidung der dortigen Notenbank. Die Reichsbank hob ihren Leitzins weiter an und stellte zusätzliche Anhebungen in Aussicht. Darüber hinaus will sie ab April mit dem Verkauf von Staatsanleihen beginnen, die sie in der Krise zur zusätzlichen Lockerung ihrer Geldpolitik erworben hatte. Dieser Schritt kam für viele Marktteilnehmer überraschend und verlieh der schwedischen Währung deutlichen Auftrieb./la/he