FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Donnerstag nach anfänglichen Kursgewinnen unter Druck geraten. Am Nachmittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1901 US-Dollar und notierte damit nur knapp über dem Tagestief von 1,1885 Dollar. Zuvor war der Euro bis auf rund 1,1941 Dollar gestiegen und erreichte so den höchsten Stand seit Anfang September.

Auch zum Franken büsste der Euro an Wert ein. Das Währungspaar EUR/CHF notierte zuletzt mit 1,0798 wieder unter der Marke von 1,08. Am Vortag erst war das Paar noch bis auf 1,0871 gestiegen, womit der Franken zum Euro auf dem höchsten Stand seit fast sechs Monaten notiert hatte. Das USD/CHF-Paar wurde derweil am späten Nachmittag - insgesamt wenig verändert - bei 0,9071 gehandelt.

Klare Erklärungen für den wieder schwächeren Euro gab es im Handel keine. Marktteilnehmer sprachen von einem grundsätzlich ruhigen Tag. Vor allem fehlten Impulse aus den USA, da dort der Feiertag Thanksgiving begangen wird.

Unter Druck geraten ist auch die schwedische Krone. Sie gab zu allen wichtigen Währungen deutlich nach. Die schwedische Notenbank weitete ihre Anleihekäufe inmitten der zweiten Corona-Welle deutlich aus. Das Volumen des Kaufprogramms erhöht die Reichsbank um 200 Milliarden auf 700 Milliarden Kronen (etwa 69 Milliarden Euro). Analysten hatten mit der weiteren Lockerung der Geldpolitik gerechnet, zumeist aber eine geringere Anhebung erwartet.

Gefallen ist auch das britische Pfund. Es zeichnet sich immer noch keine baldige Einigung ab in den stockenden Gesprächen über einen Handelspakt zwischen der Europäischen Union (EU) und Grossbritannien. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch erklärt, ob ein Freihandelsabkommen mit London zustande komme, sei immer noch nicht sicher. Der Londoner "Guardian" meldete, Chefunterhändler Michel Barnier habe mit einem Rückzug aus den Verhandlungen gedroht, falls Grossbritannien sich nicht binnen 48 Stunden bewege. Die Drohung mit Gesprächsabbruch wurde von EU-Seite dementiert, von britischer Seite nicht kommentiert.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89129 (0,89129) britische Pfund und 124,04 (124,19) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1808 Dollar gehandelt. Das waren etwa ein Dollar mehr als am Vortag.

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