Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach den Aufschlägen im Wochenverlauf haben die Anleger an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien vor dem Wochenende Gewinne mitgenommen. Die Indizes gaben fast durchweg nach, wobei sich die Verluste überwiegend in Grenzen hielten. Dass der neue US-Präsident Joe Biden mittels einiger Verordnungen umstrittene Maßnahmen seines Vorgängers Donald Trump bereits aufgehoben hat, stützte zunächst nicht mehr, nachdem die Finanzmärkte zuletzt bereits stark die Erwartung eines weiteren großen Stimuluspakets gespielt hatten.

In Tokio ging es für den Nikkei-Index um 0,4 Prozent nach unten auf 28.631 Punkte, nachdem das Marktbarometer am Vortag ein 30-Jahreshoch erreicht hatte. Hier sprachen Händler auch von Zurückhaltung vor der in der kommenden Woche startenden Berichtssaison der Unternehmen. In Seoul rutschte der Kospi im Späthandel noch ab und schloss 0,6 Prozent leichter.

In Festlandchina gab der Schanghai-Composite um 0,4 Prozent nach, während zugleich der Index der Wachstumsbörse Chinext in Shenzhen um 2,3 Prozent kräftig anzog. Hongkong war das Schlusslicht in der Region mit einem Minus von 1,4 Prozent im späten Handel. Laut KGI Securities ließ der Netto-Liquiditätszufluss aus Festlandchina, der zuletzt eine maßgebliche Stütze gewesen sei, am Donnerstag bereits nach. Kurzfristig dürfte damit das Momentum begrenzt sein.


Alibaba schwach - Tencent fester 

Sehr uneinheitlich zeigten sich Technologieaktien in Hongkong. Alibaba verloren nach der jüngsten Zwischenerholung wieder gut 3,0 Prozent. Das Unternehmen ist wegen seiner Größe und Marktmacht im Visier der chinesischen Regulierer. Das Schwergewicht Tencent verbesserte sich um 1,8 Prozent.

CNOOC litten stark darunter, dass der Indexbetreiber MSCI die Ölaktie zum 26. Januar aus einigen seiner Indizes streichen wird. Hintergrund ist, dass die Regierung des ausgeschiedenen US-Präsidenten Donald Trump die Aktie auf eine schwarze Liste gesetzt hatte.

Für Samsung Electronics ging es zwischenzeitlich in Seoul leicht nach oben mit einem Bericht, Intel könnte einen Teil seiner Chipproduktion vergeben. Am Ende des Tages konnten sich aber auch Samsung dem Abwärtstrend nicht entziehen und gaben um 1,5 Prozent nach. Die am Vortag haussierenden LG Display verbesserten sich um weitere 1,1 Prozent, während bei LG Electronics nach dem rund 10-prozentigen Plus Gewinne mitgenommen werden. Der Kurs kam um gut 4 Prozent zurück.

Nach unten um 2,7 Prozent ging es auch für LG Innotek. Dass die Analysten von Daiwa das Kursziel deutlich erhöhten, stützte nicht. Daiwa glaubt, dass LG Innotek im laufenden Jahr von einer steigenden Nachfrage nach immer neuen Kameramodulen für iPhones profitieren wird. Außerdem dürfte ein Gewinnschub vom geplanten Ausstieg aus dem unprofitablen Geschäft mit Leuchtdioden kommen.

Fortescue Metals gaben in Sydney um 2,2 Prozent nach. Der Eisenerzförderer hatte einen Rückgang des Nettogewinns im laufenden Fiskaljahr angekündigt. Auch die Kurse der beiden Rohstoffschwergewichte BHP und Rio Tinto gaben deutlicher nach.


Ölpreise geben nach 

Die Ölpreise fielen um gut 1 Prozent, Brentöl wurde zuletzt mit 55,44 Dollar je Fass gehandelt. Laut Marktkenner Stephen Innes von Axi sorgten sich die Akteure um negative Folgen für die Ölnachfrage angesichts bevorstehender Mobilitätsbeschränkungen in China während der bevorstehenden Neujahrsfeierlichkeiten, um die schwelende Epidemie einzudämmen. Gewöhnlich sind zu dieser Zeit des Jahres Millionen von Chinesen wie beispielsweise Wanderarbeiter unterwegs zu ihren Familien.


 
Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    6.800,40     -0,34%     +3,24%         06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.631,45     -0,44%     +4,78%         07:00 
Kospi (Seoul)           3.140,63     -0,64%     -0,64%         07:00 
Schanghai-Comp.         3.606,75     -0,40%     +3,85%         08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     29.457,04     -1,57%     +9,94%         09:00 
Taiex (Taiwan)         16.019,03     -0,83%     +8,73%         06:30 
Straits-Times (Sing.)   2.988,18     -0,96%     +5,45%         10:00 
KLCI (Malaysia)         1.599,75     +0,31%     -1,99%         10:00 
BSE (Mumbai)           49.290,72     -0,67%     +2,97%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Do, 8:40 Uhr  % YTD 
EUR/USD                   1,2154      -0,1%     1,2169        1,2132  -0,5% 
EUR/JPY                   126,02      +0,1%     125,94        125,54  -0,1% 
EUR/GBP                   0,8892      +0,4%     0,8860        0,8854  -0,4% 
GBP/USD                   1,3671      -0,4%     1,3733        1,3703  -0,0% 
USD/JPY                   103,67      +0,1%     103,51        103,48  +0,4% 
USD/KRW                  1104,21      +0,4%    1100,00       1099,77  +1,7% 
USD/CNY                   6,4730      +0,2%     6,4620        6,4626  -0,8% 
USD/CNH                   6,4807      +0,2%     6,4646        6,4621  -0,3% 
USD/HKD                   7,7518      +0,0%     7,7517        7,7517  -0,0% 
AUD/USD                   0,7728      -0,4%     0,7762        0,7760  +0,3% 
NZD/USD                   0,7179      -0,5%     0,7217        0,7199  -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                31.347,00      +1,6%  30.861,50     34.865,75  +7,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  52,49      53,13      -1,2%         -0,64  +7,9% 
Brent/ICE                  55,57      56,10      -0,9%         -0,53  +7,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             1.860,62   1.869,60      -0,5%         -8,99  -2,0% 
Silber (Spot)              25,47      25,98      -1,9%         -0,50  -3,5% 
Platin (Spot)           1.107,10   1.129,83      -2,0%        -22,73  +3,4% 
Kupfer-Future               3,62       3,65      -0,8%         -0,03  +3,0% 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/apo

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January 22, 2021 03:13 ET (08:13 GMT)