FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem volatilen Verlauf haben Europas Börsen am Montag mit kleineren Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 13.727 Punkte. Im Tageshoch hatte der DAX noch bei 13.907 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 legte 0,3 Prozent auf 3.564 zu. Die Stimmung blieb insgesamt aber gut. QC Partners verwies darauf, dass zum Jahresbeginn traditionell besonders viele Käufer an den Aktienmarkt kommen. Viele Investoren starteten mit neuen Budgets ins neue Kalenderjahr und stellten diese jetzt ins Risiko.

Per Saldo positiv wurden die zahlreichen finalen Einkaufsmanager-Indizes (PMIs) für die Industrie im Dezember aus den Ländern Europas gesehen. "Überall zeigt sich, dass die Manager Wachstum in einer Nach-Corona-Zeit erwarten und investieren", sagte ein Händler. In Deutschland lag der Einkaufsmanagerindex mit 58,3 leicht unter der Erstlesung der Daten, jedoch deutlich im expansiven Bereich. Ähnlich sieht es in anderen Ländern aus. Der Index für die Eurozone lag bei 55,2 Punkten.


   Georgia-Senatswahlen könnten an Demokraten gehen 

Morgen entscheidet sich im US-Bundesstaat Georgia, ob der neue US-Präsident Joe Biden in seinen ersten beiden Amtsjahren durchregieren kann. Gewinnen die Demokraten die beiden in Georgia zu vergebenden Sitze, kann Biden seine Politik vollumfänglich durchsetzen. Andernfalls behalten die Republikaner die Mehrheit im Senat und können Biden blockieren. Ein Sieg der Demokraten bei den Stichwahlen würde laut Analysten weitere Corona-Hilfen wahrscheinlicher machen. Allerdings würde auch das Risiko höherer Steuern zunehmen.

Der Bankensektor blieb zurück und schloss 0,8 Prozent niedriger. Kursbremsend wirkten besonders die britischen Banken und Finanzinstitute, die unter anderem unter dem nun vollzogenen Brexit leiden. Der Sektor startet ohne volle Äquivalenzregeln in die Zeit nach der EU. Natwest Group fielen um 5,3 Prozent und Lloyds um 4,4 Prozent. In Mailand gaben Unicredit um 0,8 Prozent nach. Deutsche Bank schlossen 1,8 Prozent niedriger.

Für Airline-Aktien ging es zu Wochenbeginn ebenfalls kräftig nach unten. Grund war eine Studie der Citigroup. Dort ist von ambitionierten Bewertungen die Rede, nachdem die Anleger den Sektor in Erwartung einer Normalisierung der Reisetätigkeiten dank des Vorhandenseins verschiedener Impfstoffe nach oben gezogen hatten. Lufthansa (minus 6,7 Prozent), Air France (minus 4,9 Prozent) und Easyjet (minus 7,9 Prozent) wurden zum Verkauf empfohlen. TUI stiegen dagegen um 2,7 Prozent - das Unternehmen hatte sich positiv zu den erwarteten Sommerbuchungen geäußert.

Bereits am ersten Handelstag des Jahres wurde ein Übernahmeversuch bekannt. Um 25,3 Prozent auf 1.420 Pence nach oben schossen in London die Aktien von Entain plc. Die Muttergesellschaft vom Wettanbieter Ladbrokes hat ein offizielles Übernahmeangebot von MGM Resorts International erhalten. MGM bietet 8,09 Milliarden britische Pfund oder 1.383 Pence je Aktie. Entain hat dieses Angebot aber als "signifikante Unterbewertung" zurückgewiesen. Entsprechend kam Fantasie auf ein erhöhtes Angebot auf.

Analysten machten auch sonst noch die Kurse. Im DAX gewannen Delivery Hero 7,5 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch die Bank of America. Nach einer Kaufempfehlung durch die Citigroup stiegen K+S um 8,9 Prozent. United Internet gewannen 4,5 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch Warburg.


   Deutsche Familienversicherung brechen ein 

Für die Aktie der Deutschen Familienversicherung ging es dagegen um 39,7 Prozent nach unten. Kurz vor Jahresschluss hatte das Unternehmen den Kapitalmarkt darüber informiert, dass die DFV nicht mehr Erstversicherer und IT-Dienstleister im CareFlex-Konsortium ist, allerdings die Rolle des Rückversicherers übernimmt. "CareFlex war die große Wachstumsstory des Unternehmens", so ein Marktteilnehmer. Sie dürfte der Grund für einige Investoren gewesen sein, hier einzusteigen.

Die Kunstwährung Bitcoin ist sehr volatil ins neue Jahr gestartet. Zeitweise wurde sie am Montag über 33.500 Dollar gehandelt, dann fiel sie deutlich unter 30.000. Zu Börsenschluss stand sie bei 31.400 Dollar. Investoren zieht es zu der Kryptowährung, da sich der Dollar abgeschwächt hat und die US-Notenbank die Zinsen voraussichtlich mehrere Jahre nahe Null belassen wird. Zudem tragen bekannte Namen zur Attraktivität von Bitcoin bei. Für den jüngsten Aufwärtsschub sorgte auch die Entscheidung des Bezahldienstes Paypal, sich für den Handel mit Kryptowährungen zu öffnen.


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Index                  Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                         stand       absolut         in %          seit 
                                                           Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          3.564,39       +11,75         +0,3%        +0,3% 
Stoxx-50               3.124,27       +15,97         +0,5%        +0,5% 
Stoxx-600                401,69        +2,66         +0,7%        +0,7% 
XETRA-DAX             13.726,74        +7,96         +0,1%        +0,1% 
CAC-40 Paris           5.588,96       +37,55         +0,7%        +0,7% 
AEX Amsterdam            631,03        +6,42         +1,0%        +1,0% 
ATHEX-20 Athen         1.965,00       +30,36         +1,6%        +1,6% 
BEL-20 Bruessel        3.664,24       +42,96         +1,2%        +1,2% 
BUX Budapest          42.333,48      +225,91         +0,5%        +0,5% 
OMXH-25 Helsinki       4.611,05       +24,90         +0,5%        +0,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul   1.652,90       +16,93         +1,0%        +1,0% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.487,58       +22,41         +1,5%        +1,5% 
PSI 20 Lissabon        4.898,35       +94,65         +1,9%        +1,9% 
IBEX-35 Madrid         8.099,20       +25,50         +0,3%        +0,3% 
RTS Moskau             1.424,84       +37,38         +2,7%        +2,7% 
OBX Oslo                 851,86        -7,00         -0,8%        -0,8% 
PX  Prag               1.029,27        +2,13         +0,2%        +0,2% 
OMXS-30 Stockholm      1.895,49       +20,75         +1,1%        +1,1% 
WIG-20 Warschau        2.008,75       +24,77         +1,2%        +1,3% 
SMI Zuerich           10.738,39       +34,88         +0,3%        +0,3% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2021 12:23 ET (17:23 GMT)