Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In China bleiben die Börsen wegen Drachenbootfestes geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Ford bereitet sich auf einen weiteren Abbau von Stellen vor, um die im Vergleich zu Wettbewerbern hohen Kosten zu senken. Wie informierte Personen sagen, soll in den kommenden Wochen eine weitere Entlassungsrunde eingeleitet werden. Von den neuen Maßnahmen betroffen sein sollen vor allem Mitarbeiter in den USA. Der Jobabbau könnte bereits in der nächsten Woche angekündigt werden. Details über die Anzahl der betroffenen Jobs konnten zunächst nicht in Erfahrung gebracht werden. Erwartet werde, dass die Kürzungen Mitarbeiter in der Benzinmotorensparte sowie in der Elektrofahrzeug- und Softwareabteilung betreffen werden, so die Informanten weiter. Ein Ford-Sprecher sagte, das Unternehmen habe nichts zu verkünden.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service 
          (1. Veröffentlichung) Juni 
          PROGNOSE: 53,8 
          zuvor:    54,9 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) Juni 
          PROGNOSE: 49,0 
          zuvor:    48,8 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.404,50  -0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.139,25  -0,5% 
Nikkei-225                32.655,80  -1,8% 
Hang-Seng-Index           18.834,72  -2,0% 
Kospi                      2.570,40  -0,9% 
Schanghai-Composite           Feiertag 
S&P/ASX 200                7.094,10  -1,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Händler berichten von wachsenden Konjunkturängsten und verweisen immer wieder auf China. Die hohen Erwartungen an eine schnelle konjunkturelle Erholung der chinesischen Volkswirtschaft nach den strengen Corona-Beschränkungen hätten sich bislang nicht erfüllt. China tue nicht genug, um die lahmende Konjunktur auf Touren zu bringen, heißt es. Dass US-Finanzministerin Janet Yellen sinkende Rezessionsrisiken in den USA festgemacht hat, verpufft. Angesichts der Konjunkturängste werden dagegen die jüngsten Leitzinsanhebungen in Großbritannien, Norwegen und der Schweiz besonders kritisch gesehen. Zwar hält Japan an seiner ultralockeren Geldpolitik fest, doch auch hier nehmen Spekulationen mit Blick auf aktuelle Inflationsdaten zu, dass sich dies ändern könnte. Dazu gesellen sich Konjunktursorgen in Form schwachen PMI-Daten der Jibun Bank. Der Yen reagiert nicht auf die Preisdaten, der Aktienmarkt nimmt aber Fahrt nach unten auf. Hongkong fällt ähnlich klar. Händler bescheinigen dem HSI auch Nachholeffekte wegen der Feiertagspause am Vortag. Der Kospi in Südkorea verliert, nachdem der Indexbetreiber MSCI einmal mehr dem Land den Status eines Industrielandes verwehrt hat. Australien knüpft nahtlos an die Vortagesverluste an.

US-NACHBÖRSE

3M legten nach einem Vergleich um 5,1 Prozent zu (s.u.). Dass Ford sich auf einen weiteren Abbau von Stellen vorbereitet, bewegte die Aktie kaum - sie gewann 0,1 Prozent. Trupanion schossen um 13,9 Prozent empor, nachdem der Krankenversicherer für Haustiere die Genehmigung für eine deutliche Anhebung der Prämien durch die Bundesstaaten Kalifornien und New York erhalten hatte. Smith & Wesson stiegen um 3,4 Prozent, der Schusswaffenhersteller hatte die Markterwartungen übertroffen. Die Dividende soll um 20 Prozent angehoben werden. Virgin Galactic Holdings brachen um 13,6 Prozent ein. Das Raumfahrtunternehmen will neue Aktien ausgeben.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.946,71        -0,0%       -4,81      +2,4% 
S&P-500              4.381,89        +0,4%       16,20     +14,1% 
Nasdaq-Comp.        13.630,61        +1,0%      128,41     +30,2% 
Nasdaq-100          15.042,32        +1,2%      174,87     +37,5% 
 
                     Donnerstag   Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 0,84 Mrd     0,93 Mrd 
Gewinner                  982        1.508 
Verlierer               1.947        1.418 
Unverändert               104          146 
 

Uneinheitlich - Die falkenhaften Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Mitwoch wirkten nach, der weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte. Von der nächsten Powell-Anhörung am Donnerstag gab es keine neuen Erkenntnisse. Konjunkturseitig blieb die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung konstant, nachdem sie in den beiden Vorwochen noch unerwartet kräftig gestiegen war. Accenture büßten 1,9 Prozent ein. Das Beratungsunternehmen verfehlte mit den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal die Erwartungen und gab einen schwachen Ausblick ab. Ford gewannen 1,2 Prozent. Ein Joint Venture des Autobauers soll einen rekordhohen Kredit über 9,2 Milliarden Dollar vom US-Energieministerium erhalten, um Batteriewerke zu finanzieren. Die Aktie des Möbelherstellers Steelcase stieg um 8,2 Prozent, nachdem die Zahlen für das erste Quartal besser als erwartet ausgefallen waren.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,79         +7,8        4,71       36,7 
5 Jahre                  4,04         +7,8        3,96        3,7 
7 Jahre                  3,92         +8,1        3,84       -4,8 
10 Jahre                 3,79         +6,9        3,72       -8,8 
30 Jahre                 3,87         +6,3        3,81       -9,9 
 

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen mit der Erwartung weiterer Zinsanhebungen kräftig. Zusätzlich befeuerte die deutlicher als erwartet ausgefallene Zinserhöhung in Großbritannien den Zinspessimismus.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Do, 9:37 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0930        -0,2%     1,0956        1,0990   +2,1% 
EUR/JPY           156,71        -0,0%     156,75        155,82  +11,7% 
EUR/GBP           0,8601        +0,0%     0,8598        0,8619   -2,8% 
GBP/USD           1,2708        -0,3%     1,2744        1,2751   +5,1% 
USD/JPY           143,38        +0,2%     143,07        141,80   +9,4% 
USD/KRW         1.303,76        +0,5%   1.296,65      1.295,09   +3,3% 
USD/CNY           7,1795           0%     7,1795        7,1795   +4,1% 
USD/CNH           7,2215        +0,3%     7,1972        7,1864   +4,2% 
USD/HKD           7,8301        -0,0%     7,8303        7,8282   +0,3% 
AUD/USD           0,6698        -0,9%     0,6757        0,6782   -1,7% 
NZD/USD           0,6141        -0,6%     0,6178        0,6203   -3,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        30.045,80        -0,1%  30.061,76     30.053,34  +81,0% 
 

Der Dollar zeigte sich nach den Vortagesabgaben etwas fester, nachdem er zunächst noch etwas weiter nachgegeben hatte. Der Dollarindex legte um 0,3 Prozent zu vor dem Hintergrund der im Tagesverlauf anziehenden US-Anleiherenditen, die wiederum Auftrieb erhalten hatten von der starken Zinserhöhung in Großbritannien nach den jüngsten ohnehin schon falkenhaften Kommentaren von US-Notenbankchef Powell.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          68,77        69,51      -1,1%         -0,74  -13,3% 
Brent/ICE          73,40        74,14      -1,0%         -0,74  -12,4% 
 

Die Ölpreise gaben deutlich nach um rund 4 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf anhaltende Konjunktur- und Nachfragesorgen. Dass die US-Rohöllagerbestände in der zurückliegenden Woche stärker als erwartet gesunken sind, stützte nicht.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.915,88     1.913,64      +0,1%         +2,25   +5,1% 
Silber (Spot)      22,33        22,28      +0,3%         +0,06   -6,8% 
Platin (Spot)     923,58       927,50      -0,4%         -3,93  -13,5% 
Kupfer-Future       3,87         3,89      -0,5%         -0,02   +1,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab mit den steigenden Marktzinsen und dem etwas festeren Dollar nach. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,9 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR +++++

INNENPOLITIK USA

Das von den oppositionellen Republikanern kontrollierte US-Repräsentantenhaus hat den Prozess für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Joe Biden begonnen. Die Abgeordneten der Republikanischen Partei stimmten dafür, eine entsprechende Resolution ihrer Rechtsaußen-Abgeordneten Lauren Boebert an die Ausschüsse für Justiz und Heimatschutz zu übergeben. Darin werfen sie Biden im Streit um die Grenzpolitik "Machtmissbrauch" und "Amtspflichtverletzung" vor.

GELDPOLITIK MEXIKO

Die mexikanische Zentralbank hat den Leitzins die zweite Sitzung in Folge unverändert bei 11,25 Prozent belassen, da die Inflation weiter nachlässt. Das Direktorium hält es für notwendig, den Referenzzinssatz für einen längeren Zeitraum auf seinem derzeitigen Niveau zu halten.

INFLATION JAPAN

Die Kernverbraucherpreise sind im Mai mit 3,2% (PROG: +3,1%) auf Jahressicht stärker als erwaret gestiegen.

Verbraucherpreise Mai +3,2% gg Vj

Verbraucherpreise Mai unverändert gg Vm

INFLATION MALAYSIA

Verbraucherpreise Mai +0,2% gg Vormonat

Verbraucherpreise Mai +2,8% (PROG: +2,9%) gg Vorjahr

3M

Wegen der Verunreinigung von Trinkwasser mit sogenannten ewigen Chemikalien hat sich der US-Industrieriese 3M zur Zahlung von bis zu 12,5 Milliarden Dollar bereit erklärt, um Rechtsstreitigkeiten mit US-Wasserversorgern beizulegen.


=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 23, 2023 01:47 ET (05:47 GMT)