NEW YORK (Dow Jones)--Mit kleinen Verlusten sind die US-Börsen am Dienstag aus dem Handel gegangen. Anleger mussten zahlreiche Quartalszahlen verarbeiten, von denen nicht alle überzeugten. Auch wurde nicht jeder Zahlenausweis von einem optimistischen Ausblick begleitet. "Eine Fülle von positiven Prognosen der Unternehmen könnte dazu beitragen, die Indizes auf neue Allzeithochs zu treiben. Wenn jedoch die allgemeine Botschaft auf eine bevorstehende Verlangsamung hindeutet, werden die Märkte, die bereits zu historisch hohen Bewertungen gehandelt werden, reif für eine Korrektur sein", sagte Marktstratege Boris Schlossberg von BK Asset.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 niedriger bei 30.937 Punkten. Der S&P-500, der kurz nach der Startglocke ein neues Rekordhoch erreichte, verlor ebenfalls 0,1 Prozent. Auch der Nasdaq-Composite gab um 0,1 Prozent nach. Der Index hatte am Montag im Verlauf seinen bisher höchsten Stand erreicht. Den 1.319 (Montag: 1.320) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.872 (1.890) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 81 (62) Titel aus dem Handel.

Neben der Berichtsperiode machte die Corona-Pandemie Anlegern weiter zu schaffen. Neue und infektiösere Virusvarianten sowie Hürden, auf die das billionenschwere Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden im Senat stößt, verhinderten höhere Aufschläge. Das weiter laufende Amtsenthebungsverfahren gegen Bidens Vorgänger Donald Trump erschwere eine Einigung im Senat, hieß es. Erste Stimmen sehen die Verabschiedung des Konjunkturprogramms nicht vor März. Immerhin gab es positive Schlagzeilen zur Wirksamkeit der Impfstoffe. Gute Konjunkturdaten verpufften derweil: Der Index des Verbrauchervertrauens ist im Januar stärker als erwartet gestiegen.


   GE steigen nach Geschäftsausweis 

Unter den Einzelwerten an der Börse reagierten General Electric (GE) mit einem Kursplus von 2,7 Prozent auf den unerwartet hohen Umsatz und Cashflow des Unternehmens. Der Gewinn des Industriekonzerns verfehlte die Erwartungen allerdings. 3M zogen um 3,3 Prozent an. Der Mischkonzern verdiente je Aktie mehr als vorausgesagt und sieht das Umsatzwachstum 2021 bei bis zu 8 Prozent. Johnson & Johnson hat im vierten Quartal trotz höherer Umsätze deutlich weniger verdient. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kündigte der US-Konzern bei Vorlage der Geschäftszahlen an, gute Fortschritte bei seinem Impfstoffkandidaten zu machen. Die Titel des Pharma- und Konsumgüterkonzerns legten um 2,7 Prozent zu.

Raytheon Technologies hat im vierten Quartal trotz Umsatzsteigerungen unter dem Strich deutlich weniger verdient. Bereinigt um Sonderfaktoren übertraf der Nettogewinn aber die Erwartungen. Der Ausblick des Wehrtechnikunternehmens liefert indes Licht und Schatten. Die Papiere schlossen 1,4 Prozent höher. Auch der Branchenvertreter Lockheed Martin hat Geschäftszahlen vorgelegt. Der Viertquartalsgewinn kletterte weniger deutlich als erhofft. Die Erlösentwicklung fiel dagegen besser als gedacht aus, die Papiere verbilligten sich um 3,7 Prozent.

Der Kreditkartenkonzern American Express hat im vierten Quartal weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten zwar noch Schlimmeres befürchtet, der Kurs gab dennoch 4,1 Prozent nach. Die Papiere des Mobilfunkkonzerns Verizon Communications sanken um 3,2 Prozent. Die Gesellschaft hat im vierten Quartal weniger umgesetzt und verdient.

Steel Dynamics überraschte positiv mit den Ergebnissen für das vierte Quartal. Für die Aktie ging es um 4,8 Prozent nach unten. Händler hatten wenig auszusetzen am Geschäftsausweis, verwiesen aber auf den jüngst steilen Kursanstieg. Auch der Klebstoffhersteller H.B. Fuller meldete besser als prognostiziert ausgefallene Ergebnisse für das vierte Quartal. Der Kurs stieg um 2,8 Prozent.

Die Aktien von Gamestop waren noch immer nicht zu stoppen und sprangen um weitere rund 93 Prozent nach oben. Bullisch gestimmte Privatanleger fahren in den Sozialen Medien seit Wochen eine Kampagne zugunsten der Aktie. Seit Jahresbeginn hat der Kurs des Einzelhändlers für Videospiele bereits über 300 Prozent zugelegt. Nach der Schlussglocke wollten noch Microsoft, AMD, Texas Instruments und Starbucks über ihren jeweiligen Geschäftsverlauf berichten.

Am Rentenmarkt kamen die Notierungen nach der Rally vom Montag leicht zurück. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erholte sich um knapp 1 Basispunkt auf 1,04 Prozent.


   Wenig Bewegung bei Dollar, Öl und Gold 

Am Devisenmarkt fiel der ICE-Dollarindex um 0,1 Prozent. Dabei stieg der Euro nach einem zwischenzeitlichen Rückgang auf 1,2110 auf etwa 1,2155 Dollar im späten Handel und somit über das Niveau des Vortages. Die italienische Regierungskrise belastete damit nicht. Wie angekündigt war der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte zurückgetreten. Analysten setzen nicht auf Neuwahlen, sondern auf die Bildung einer neuen Koalitionsregierung unter Führung von Conte.

Die Ölpreise zeigten sich nach dem Vortagesanstieg wenig verändert. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 52,61 Dollar, Brent-Öl notierte zum Settlement 3 Cent höher bei 55,91 Dollar. Anleger fürchteten, dass die Ölvorräte der USA gestiegen sein könnten, hieß es mit Verweis auf die für Mittwoch anstehende Veröffentlichung der wöchentlichen Lagerbestandsdaten durch die Energy Information Administration. Dass Ölproduzenten ein vorerst weiter knappes Angebot signalisierten, sichere den Erdölpreis nach unten ab, hieß es.

Der Goldpreis setzte seine seit mehreren Tagen andauernde Talfahrt fort, wenn auch etwas langsamer. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,2 Prozent auf 1.851 Dollar. Das Ergebnis der US-Notenbanksitzung am Mittwoch dürfte bei dem Edelmetall die nächsten Akzente setzen.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                30.937,04      -0,07      -22,96       1,08 
S&P-500              3.849,62      -0,15       -5,74       2,49 
Nasdaq-Comp.        13.626,07      -0,07       -9,93       5,72 
Nasdaq-100          13.490,19       0,05        6,90       4,67 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,12       -0,4        0,12     -108,5 
5 Jahre                  0,41        0,5        0,40     -151,7 
7 Jahre                  0,73        0,8        0,72     -152,2 
10 Jahre                 1,04        0,8        1,03     -140,6 
30 Jahre                 1,80        0,1        1,80     -127,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Di, 8:40  Mo, 17:20   % YTD 
EUR/USD                1,2167     +0,19%      1,2114     1,2129   -0,4% 
EUR/JPY                126,05     +0,04%      125,71     125,90   -0,0% 
EUR/CHF                1,0782     -0,00%      1,0772     1,0781   -0,3% 
EUR/GBP                0,8855     -0,27%      0,8895     0,8883   -0,9% 
USD/JPY                103,60     -0,16%      103,80     103,80   +0,3% 
GBP/USD                1,3740     +0,47%      1,3616     1,3655   +0,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,4714     -0,25%      6,4890     6,4940   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             32.111,25     -1,11%   31.336,15  34.162,25  +10,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               52,51      52,77       -0,5%      -0,26   +8,0% 
Brent/ICE               55,82      55,88       -0,1%      -0,06   +7,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.851,47   1.855,90       -0,2%      -4,43   -2,4% 
Silber (Spot)           25,46      25,38       +0,3%      +0,09   -3,5% 
Platin (Spot)        1.102,48   1.099,50       +0,3%      +2,98   +3,0% 
Kupfer-Future            3,62       3,63       -0,3%      -0,01   +2,8% 
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January 26, 2021 16:12 ET (21:12 GMT)