ZÜRICH (Dow Jones)--Kleine Aufschläge hat die Börse in der Schweiz am Freitag verzeichnet. Sie folgte damit den europäischen Nachbarbörsen, wo die Zuversicht über eine Erholung der Wirtschaft weiter dominierte. Auch die Wall Street startete im Plus, bevor die Gewinne im Verlauf abschmolzen. Große Hoffnung ruht auf der Stimulierung der US-Volkswirtschaft durch die künftige demokratische Administration, die auf eine knappe Mehrheit in beiden Kongresskammern bauen kann. Ein schwach ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht bestätigte solche Erwartungen eher noch.

Die Sorge wegen der steigenden Neuinfiziertenzahlen in Europa und in den USA trat hinter die Hoffnungen zurück, die mit den Impfkampagnen verbunden sind. Dies zumal der von Biontech und seinem Partner Pfizer entwickelte Impfstoff auch Antikörper gegen die in Großbritannien und Südafrika verbreiteten Mutationen des Corona-Virus ausbildet.

Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 10.798 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursverlierer und 10 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 56,29 (65,94) Millionen Aktien.

Finanzwerte lagen nach der jüngsten Stärke überwiegend im Minus. Credit Suisse führten die Verlierer mit minus 3,6 Prozent an. Die Bank erwartet im vierten Quartal einen Nettoverlust. Grund sind neuerliche Belastungen der Bilanz durch eine auf 850 Millionen Dollar erhöhte Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten in den USA. Die Bank hatte dafür zunächst 300 Millionen Dollar vorgesehen.

Bei den anderen Finanzwerten verloren UBS 1,2, Zurich Insurance 0,9 und Swiss Re 0,6 Prozent. Gegen den negativen Trend stiegen Swiss Life um 0,1 Prozent. Die Analysten von Berenberg empfehlen die Aktie weiter zum Kauf und erhöhten das Kursziel. Grundsätzlich geht Berenberg bei der Lebensversicherung von Wachstum aus, auch wenn 2021 nicht so stark wie 2019 werden dürfte.

Gesucht waren daneben die eher defensiven Aktien aus dem Pharmasektor, die zuletzt oft zurückgeblieben waren. Alcon gewannen 2, Novartis 0,9 und Roche 1,4 Prozent. Aber auch die Chemieaktien Lonza (+1 Prozent) und Sika (+1,1 Prozent) waren gefragt. Das Lonza-Kursziel wurde von den Jefferies-Analysten erhöht, die die Aktie weiter mit Kaufen einstufen.

Die Aktie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gewann 1,9 Prozent. Die Notenbank wird für das Geschäftsjahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen einen Überschuss in der Größenordnung von 21 Milliarden Franken ausweisen. Die Zaheln ermöglichen eine Dividendenzahlung von 15 Franken pro Aktie, was dem im Gesetz festgesetzten maximalen Betrag entspricht.

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DJG/raz/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 08, 2021 11:45 ET (16:45 GMT)