Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird zur Wochenmitte fester erwartet. Händler rechnen nach der jüngsten Schwächephase des hiesigen Marktes dank positiven Vorgaben aus den USA und Japan mit einer Erholung. Die Wall Street baute nach Börsenschluss in Europa ihre Gewinne noch aus. Dabei waren nach der jüngsten Korrektur vor allem Technologiewerte gefragt. Ausgelöst wurden die Kursgewinne von den besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Diese hätten Hoffnungen genährt, dass die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden könnte.

So waren in den USA die Auftragseingänge langlebiger Güter im Mai überraschend weiter gestiegen. Zudem kletterten die US-Hauspreise im April deutlich nach oben. Auch die Zahl der verkauften Neubauten im Mai legte unerwartet kräftig zu. Und auch die Stimmung der Konsumenten hellte sich im Juni stärker auf als erwartet. Mit Spannung warten nun die Marktteilnehmer auf die ersten Inflationszahlen einzelner EU-Länder. Dabei stehen heute die Zahlen aus Italien, morgen diejenigen aus Deutschland und am Freitag diejenigen aus der Eurozone auf dem Programm. Eine nicht zu unterschätzende Rolle könnte laut Händlern in den kommenden Tagen auch noch der Halbjahresultimo am Ende der Woche spielen. Dabei sei mit Gewinnmitnahmen und aber auch mit Kurspflege zu rechnen, heisst es weiter.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI wird gegen 08.15 Uhr um 1,04 Prozent höher gestellt auf 11'258,99 Punkte. Sämtliche 20 SMI-Werte werden höher erwartet. Die Aufschläge reichen von +0,4 Prozent bei Swisscom bis +2,5 Prozent bei Roche.

Bei Roche sprechen Händler von einer Erholung. Der Genussschein habe zuletzt deutlich schlechter als die Aktie von Rivale Novartis (+0,5%) performt. Zudem sei die Ablehnung der Zulassung von Regenerons Eylea durch die US-Heilmittelbehörde für Roche positiv, sagen Händler.

Partners Group (+1,9%) profitieren von der Hochstufung der Anlageempfehlung auf "Buy" von "Hold" durch die Citigroup.

Dahinter folgen UBS (+1,7%) und Richemont (+1,6% auf 151,40 Fr.). Während bei UBS die Konturen der neuen Megabank allmählich ersichtlich werden und für eine Erholung sorgten, helfe auch bei Richemont eine Studie. Die Royal Bank of Canada hat im Rahmen einer Branchenstudie das Kursziel für den Luxusgüterhersteller auf 183 von 170 Franken erhöht und das Rating auf "Outperform" belassen. Auch die Anteilscheine von Swiss Life, Kühne + Nagel und Logitech werden um über 1,2 Prozent höher gestellt.

Givaudan (+0,7%) hinken etwas hinterher. Möglicherweise bremse die Gewinnwarnung von das Konkurrent Firmenich den Aromenhersteller ein wenig, meint eine Marktbeobachterin.

In den hinteren Reihen fallen Cosmo mit einem vorbörslichen Kursplus von 2,1 Prozent auf. Japan hat das Darm-Mittel Cortiment des Biotechunternehmens zugelassen.

pre/tv