Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag auf moderat tieferem Niveau in den Handel gestartet. Damit hält die vorsichtige Haltung bzw. der Konsolidierungstrend vom Vortag vorerst an. Geprägt wird der Handel in der Schweiz von zahlriechen Unternehmensabschlüssen, darunter SIG Group und Straumann. International gesehen rücken neue Inflationsdaten aus den USA und aus Europa im weiteren Wochenverlauf in den Fokus.

Die Märkte schienen sich im Vorfeld dieser Daten etwas Ruhe und Einkehr zu gönnen, heisst es in einer Markteinschätzung von Swissquote. Günstige Zahlen aus den USA - ein robustes, aber nicht zu starkes BIP-Wachstum kombiniert mit einer rückläufigen Inflation - könnten die Bullen an den Märkten zu einer Fortsetzung des Rally verhelfen, schreibt die Onlinebank weiter. An anderer Stelle wird mit Blick auf die jüngst deutlich angestiegene Bargeldquote der Berkshire Hathaway Holding von Warren Buffet vor zu viel Übermut gewarnt: "Wenn einige der erfahrensten Köpfe der Finanzwelt ihr Geld gerade nicht einsetzen, ist es vielleicht auch für viele andere Anleger an der Zeit, etwas vorsichtiger zu werden", meint etwa CMC Markets.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr 0,10 Prozent tiefer bei 11'441,44 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt 0,09 Prozent auf 1862,23 Punkte nach und der breite SPI 0,18 Prozent auf 14'895,69 Punkte. Im SLI dominieren die Verlierer die Gewinner im Verhältnis 2:1.

SIG (+3,1%) legen gegen den Trend klar zu. Der Verpackungsspezialist blickt auf ein insgesamt solides Schlussquartal zurück und kann die Analystenerwartungen mit dem Jahresergebnis knapp erfüllen.

Auf der Gegenseite fallen Straumann nach Zahlen noch um 1,5 Prozent zurück, dies nach einem starken Minus (-6%) im Eröffnungskurs. Die Gewinnzahlen sind höchst unterschiedlich ausgefallen. Während der bereinigte Kern-EBIT die Analystenerwartungen erfüllte, verfehlten EBIT und Reingewinn selbst die pessimistischsten Einzelschätzungen sehr deutlich. Auch die Margenvorgaben fürs laufende Jahr sind laut Börsianern sehr vorsichtig formuliert.

Hinter Straumann geben mit Sonova (-0,6%) und vor allem auch den schwergewichtigen Novartis (-0,8%) weitere Aktien aus dem Gesundheitsbereich klar nach.

Nestlé (+0,1%) halten sich dagegen knapp im Plus, leicht abgestützt gegen unten durch eine Aufstufung durch RBC auf "Sector Perform" von "Underperform".

Im breiten Markt rücken Arbonia um 13,0 Prozent markant vor. Dafür sind wohl weniger die vorgelegten Jahreszahlen verantwortlich als vielmehr der in Aussicht gestellte Verkauf der Klimadivision. Ein signifikanter Anteil eines möglichen Verkaufserlöses soll demnach an die Aktionäre gehen.

Bei APG SGA (unv.) könnte es zu gewichtigen Veränderungen im Aktionariat kommen. Die beiden Hauptaktionäre JCDecaux und Pargesa Asset Management haben eine Vereinbarung über einen möglichen koordinierten Verkauf ihrer Beteiligungen getroffen.

cf/uh