ZÜRICH (Dow Jones)--Heftige Abgaben der drei defensiven Schwergewichte Roche (-4,4%), Nestle (-3,4%) und Novartis (-2,8%) haben dem schweizerischen Aktienmarkt am Donnerstag herbe Verluste beschert. In ganz Europa belasteten weiterhin die Ungewissheit über die Entwicklung im Nahen Osten sowie die weiter steigenden Zinsen die Börsen. Der SMI verlor 2,1 Prozent auf 10.448 Punkte und zählte damit zu den Schlusslichtern in Europa. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 23,45 (zuvor: 23,72) Millionen Aktien.

Die Schwergewichte Nestle und Roche hatten wenig überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt. Das reale interne Wachstum von Nestle für das dritte Quartal ist laut Jefferies hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was auch andere Analysten als erheblich negativ einstuften. Um die erhofften Verbesserungen durch die Rationalisierungen und die Steigerung bei den Marketingaufwendungen im ersten Halbjahr abzubilden, hätte das Ergebnis mindestens unverändert bleiben müssen. "Der starke Franken sorgt doch für Gegenwind", sagte ein Händler zur Unternehmensentwicklung.

Auch zu Roche äußerten sich die Analysten negativ. Für die Citi deckten sich die Ergebnisse und die Bestätigung der Unternehmensprognose zwar mit den Erwartungen, doch dürften sie den Puls der Anleger nicht nach oben treiben oder ihre Einschätzung zur Aktie ändern. Stifel-Analyst Eric Le Berrigaud ging davon aus, dass der Gegenwind von der Währungsseite sowie andere Faktoren dazu führten, dass der Kerngewinn pro Aktie von Roche um rund 15 Prozent sinken werde.

Richemont (+0,9%) und Swatch (+1,9%) stiegen nach den Daten zum heimischen Uhrenexport. Die Ausfuhren eidgenössischer Uhren legten im September auf Jahressicht um 3,8 Prozent zu. Clariant wies indes Schadenersatzforderungen von Shell im Zusammenhang mit Preisabsprachen beim Einkauf von Ethylen im europäischen Markt zurück. Clariant zufolge hat Shell vor dem Bezirksgericht Amsterdam formell eine Klage gegen Clariant und drei weitere Unternehmen eingereicht wegen mutmaßlicher Schadenersatzforderungen von bis zu 1 Milliarde Euro. In der Folge stürzten Clariant um 5,5 Prozent ab.

Schindler zogen nach positivem Geschäftsausweis um 2,8 Prozent an. Inficon (+2,2%) erhöhte die Prognose, Comet (-3,3%) senkte diese. Nachdem die Online-Apotheke Docmorris für das Jahr vorsichtiger geworden ist, brach der Kurs um 17,2 Prozent ein. Auch Gurit (-2,2%) vermochte mit dem Geschäftsausweis nicht zu überzeugen. Basilea (-0,6%) übernimmt derweil eine neuartiges Antipilzmittel in klinischer Entwicklungsphase.

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October 19, 2023 11:43 ET (15:43 GMT)