STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Diese Aktien stehen diese Woche im Fokus

Deutschland

Unter Druck: Dass US-Präsident Donald Trump und seine Ehefrau Melania positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, sorgt für Bewegung an den Börsen. Der DAX startet nach einer volatilen Handelswoche mit einer Spanne zwischen knapp 12.350 und 12.900 Punkten bei 12.580 Punkten. Der Dow-Future fällt um 400 Punkte.

Zu Beginn der Woche feierte die von Siemens (WKN: ENER6Y) abgespaltete Siemens Energy ihr Börsendebüt. Die Aktie zeigt sich mit einer Preisspanne von 20,49 Euro zu 23,71 Euro im Laufe der Woche recht volatil. Siemens-Aktionäre erhielten für zwei Siemens-Aktien eine Siemens-Energy-Aktie ins Depot gebucht. Insgesamt wurden auf diese Art 55% der Siemens-Energy-Aktien verteilt. 35,1% der Siemens-Energy-Aktien verbleiben bei Siemens und die restlichen 9,1% werden dem Siemens-Pensionsfonds zugewiesen.

Amerika

Positive Tendenz: Die großen Ausschläge im Nasdaq 100 blieben aus und nach der turbulenten letzten Woche ist eine solide Aufwärtsbewegung zu erkennen. Der Index kletterte von 11.300 Punkten auf ein Niveau von 11.550 Punkten. Stabil ist der Trend jedoch noch nicht, weshalb Anleger vermutlich auch in der nächsten Woche entweder mit Vorsicht in den Markt gehen oder das Geschehen von der Seitenlinie beobachten.

Schon lange war der Börsengang dieser doch eher geheimnisvollen Firma erwartet worden. In dieser Woche war es für die Datenanalyse-Firma Palantir (WKN: A2QA4J)dann soweit. Aufgrund vieler staatlicher Aufträge auch von Militär und Geheimdiensten ist in diesem Bereich nur wenig über die Produkte von Palantir und deren Nutzung bekannt. Neben Regierungen hat Palantir auch Kunden aus der freien Wirtschaft. Der Börsengang ist durchaus als Erfolg zu werten: Die Aktie legte einen starken Start hin, musste dann aber Gewinne teilweise wieder abgeben und notiert aktuell bei etwas über 8 Dollar.

Interessant werden in den nächsten Tagen die Aktien der Firmen sein, die einen Großteil ihrer Assets in Palantir-Aktien investiert haben, wie zum Beispiel SuRo Capital (WKN: A2P7YR), die stark an Wert verloren haben. SuRo Capital hält 15,85% seiner Assets in Palantir-Aktien sowie einen zusätzlichen Kredit an Palantir. Ähnliches gilt für die japanische Sompo Holding (WKN: A1CTAF), die insgesamt 9,24 % der Palantir-Aktien zum Zeitpunkt des Börsengangs hielt. Spannend wird, wie sich diese Werte in den nächsten Tagen entwickeln und ob der Aktienkurs sich dem Net Asset Value angleicht.

Asien

Technisch bedingte kurze Handelswoche: Nachdem die Börse in Tokyo am Donnerstag einen kompletten Systemausfall erlitt, setzte sie den Handel für den ganzen Tag aus. Das gab es bislang nur noch einmal im Januar 2006: Damals konnte das Handelssystem die Orderflut in der Aktie Livedoor nicht verarbeiten - gegen das Unternehmen waren staatsanwaltschaftliche Ermittlungen eröffnet worden. Bis Mittwoch legte der Nikkei 225 leicht zu und schloss bei 23.184 Punkten.

Nachricht der Woche: Der Telefonkonzern Nippon Telegraph und Telephone (kurz NTT, WKN: 873029) möchte seine Mobilfunktochter NTT Docomo (WKN: 916541 ) wieder vollständig in den Konzern einbinden. NTT ist mit gut 66 % der Ankeraktionär bei NTT Docomo und bereit, für die restlich ausstehenden Aktien 3.900 Yen zu zahlen. Vor der Bekanntgabe des Übernahmeangebotes war der Kurs bei 2.775 Yen. Der Aufschlag, den NTT zu zahlen bereit ist, beträgt gut 40 %; das Transaktionsvolumen liegt bei umgerechnet gut 34 Mrd. Euro.

Europa

Nächste Runde beim Übernahmeversuch von Suez (WKN: A0Q418) durch Veolia (WKN: 501451) in Frankreich: Am Mittwoch erhöhte der Abfallentsorger Veolia sein Gebot für den 30-prozentigen Anteil von Engie (WKN: A0ER6Q) an Suez um 16% und bietet damit nun 18 Euro je Aktie. Bisher lag dieses bei 15,50 Euro und wurde von Engie als zu niedrig abgelehnt. Die Frist zur Annahme ist der 5. Dezember. Suez sieht darin einen feindlichen Übernahmeversuch. An der Börse wurde die neuerliche Nachricht relativ gelassen aufgenommen.

Wieder einmal schwach entwickelte sich der Börsenkurs des britischen Flugzeug-Turbinenherstellers Rolls Royce (WKN: A1H81L). Das Unternehmen veröffentlichte Pläne, welche unter anderem eine weitere Kapitalerhöhung sowie eine Bondplatzierung vorsehen. Insgesamt sollen damit 5 Mrd. Pfund eingenommen werden, um die Existenz der britischen Traditionsfirma zu sichern und weitere Restrukturierungen vornehmen zu können. Die Aktie von Rolls Royce verlor zwischenzeitlich 11% an Wert.

Disclaimer:

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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