Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

VONOVIA - Vonovia hat Finanzkreisen zufolge mit Vorbereitungen für den Teilverkauf eines großen Portfolios an Wohnungen in Kiel und Lübeck begonnen. Damit will Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern seine Kapitalbasis im derzeit schwierigen Umfeld sinkender Immobilienbewertungen und steigender Zinsen stärken. Im Wesentlichen besteht das norddeutsche Portfolio aus rund 18.000 Wohnungen, die zur Projektentwicklungstochter Buwog gehören, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Insgesamt könnte der Deal mit rund 3 Milliarden Euro bewertet werden, hieß es in Finanzkreisen. Vonovia vertraut Finanzkreisen zufolge bei der Organisation des Verkaufs erneut auf die Hilfe der Investmentbank JP Morgan und der Kanzlei Freshfields. Private-Equity-Investoren wie Apollo und KKR führten allerdings bereits erste Gespräche mit Vonovia. (Handelsblatt)

BYD - Der chinesische Autohersteller will in Deutschland schon bald zum größten internationalen Hersteller aufsteigen. Das sagte Europa-Chef Michael Shu auf der IAA Mobility dem Handelsblatt. Ob man einen "Marktanteil von 4, 5 oder 6 Prozent" schaffe, werde sich zeigen. Einen anvisierten Zeitraum für diese Marktanteile nannte Shu nicht. Klar sei aber: Die Marktanteile in Europa verschieben sich automatisch, sobald neue Spieler dazukommen. (Handelsblatt)

LYSANDO - Das Biotechunternehmen Lysando des Investors Markus Graf Matuschka von Greiffenclau strebt an die Börse. "Wir bereiten einen Börsengang in Korea vor. Der Börsengang soll 2024/2025 in Südkorea über die Bühne gehen", kündigt der Mehrheitsgesellschafter und Verwaltungsratsvorsitzende gegenüber der Wirtschafts- und Finanzzeitschrift Focus Money an. "Wir wollen rund 125 Millionen Dollar durch den IPO erlösen. Das Geld fließt unter Abzug der Kosten direkt ins Unternehmen." Graf Matuschka von Greiffenclau und seiner Familie gehören nach eigener Aussage 56 Prozent der Anteile. Vor annähernd zwei Jahren beteiligte sich das südkoreanische Biotechnologie-Unternehmen Amicogen mit 8 Prozent. (Focus Money)

BSH - Trotz erheblichen Kostendrucks will die Bosch-Tochter BSH Hausgeräte an allen sechs deutschen Werken festhalten. "Die sechs Werke sind gesetzt", sagte BSH-Chef Matthias Metz im Interview mit der Wirtschaftswoche. Eine Beschäftigungsprognose für die gut 10.000 Mitarbeiter in den deutschen Fabriken wollte er jedoch nicht abgeben. "Wie sich die Zahl der Mitarbeitenden entwickeln wird, kann ich nicht prognostizieren." Der BSH-Chef erklärte, das Marktumfeld sei "immer noch schwierig". "Wegen der stark gestiegenen Zinsen und der hohen Inflation ist das Immobiliengeschäft in Europa eingebrochen. Das trifft alle in der Branche. Auch uns." (Wirtschaftswoche)

INTEL - Der Chipkonzern Intel, der in Magdeburg derzeit etwa 30 Milliarden US-Dollar investiert, lobt - im Gegensatz zu vielen einheimischen Unternehmen - die Vorzüge des Standorts Deutschland und klagt auch nicht über zu hohe Strompreise. "Ich finde den Standort Deutschland toll. Das Land hat immer noch eine hervorragende Industrie", sagt Christoph Schell, im Intel-Vorstand für Vertrieb und Marketing zuständig, der Süddeutschen Zeitung. Der Forderung nach einem billigeren Industriestrom will er sich nicht anschließen. "Es ist nicht egal, was der Strom kostet. Jeder Cent ist wichtig. Aber wir sollten uns da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen", betont Schell. Die Chip-Produktion sei zwar sehr stromintensiv. Billiger Strom sei aber keine Bedingung für die Ansiedlung in Magdeburg gewesen. "Der Zugang und die Verfügbarkeit von Ökostrom war einer der entscheidenden Punkte bei der Standortwahl", sagte Schell. (Süddeutsche Zeitung)

BAHN - Der Bundesrechnungshof hat erhebliche Zweifel am Erfolg der Bahnsanierung und übt scharfe Kritik an Verkehrsministerium und Konzern. Wie die Rheinische Post berichtet, kritisieren die Prüfer fehlende Transparenz und eine mangelnde Kontrolle der Milliarden-Investitionen. Die Zeitung beruft sich auf einen internen Bericht des Rechnungshofes an den Haushaltsausschuss des Bundestages, der ihr vorliegt. (Rheinische Post)

MLP - Nach einem schwierigen zweiten Quartal sieht Finanzvorstand Reinhard Loose ein gutes drittes und ein "deutlich besseres Schlussquartal", weil das vierte Quartal 2022 schon durch ein eingetrübtes Immobiliengeschäft belastet gewesen sei, wie er dem Platow Brief sagte. "In der Vermögensverwaltung sehen wir eine leichte Verbesserung; die Altersvorsorge entwickelt sich sehr positiv und wir werden hier zum Jahresende am oberen Ende der üblichen 14 bis 20 Prozent der Gesamterlöse liegen; bei stabilen und leicht steigenden Einlagenvolumina wird das Zinsergebnis im zweiten Halbjahr genauso gut aussehen wie nach sechs Monaten; und im Immobiliengeschäft erwarten wir ein deutlich besseres Ergebnis." (Platow)

CELSA GROUP/DEUTSCHE BANK - Der Deutschen Bank droht eine Abschreibung in Spanien. Nach einem über drei Jahre andauernden Rechtsstreit werden die Kreditgeber den spanischen Stahlhersteller Celsa Group übernehmen. Bloomberg zufolge zählen zu den Kreditgebern Strategic Value Partners, Deutsche Bank und Sculptor Capital Management. Ein Gericht in Barcelona hat angeordnet, dass der Besitz des Unternehmens von der Familie Rubiralta an die Kreditgeber übergeht, die 1,4 Milliarden Euro abschreiben werden. Dadurch soll sich der Schuldenberg des Unternehmens um etwa die Hälfte reduzieren. Die Deutsche Bank hat laut Bericht auf Nachfrage nicht mitgeteilt, wie hoch ihr Finanzierungsanteil ist. Die Umsetzung des Restrukturierungsplans unterliegt noch der spanischen Kontrollregelung für ausländische Investitionen, die tatsächliche Kontrollübernahme durch die Fremdkapitalgeber würde erst wirksam, wenn auch das Kabinett zustimmt, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums für Industrie, Handel und Tourismus. (Börsen-Zeitung/Bloomberg)

DEUTSCHE LEASING - Die Deutsche Leasing, eine Tochter der deutschen Sparkassen, hat nach einem Hackerangriff im Juni jetzt eigene Dokumente im Darknet gefunden. Sie enthalten auch Kundendaten. Die eigenen Monitoringsysteme seien auf die Dokumente gestoßen, teilte die Deutsche Leasing mit. Auf ihrer Website habe die Deutsche Leasing inzwischen eine Liste potenziell betroffener Personen und Daten veröffentlicht. So müssten Mitarbeiter von Refinanzierungspartnern, Kunden, Hersteller, Händlern und Dienstleistern damit rechnen, dass "Name und berufliche Kontaktdaten sowie Kenn-Nummern (Kopie des Personalausweises oder Reisepasses, Steuer-ID)" abgegriffen wurden. (Börsen-Zeitung/Bloomberg)

CANTOURAGE - Das Cannabis-Startup, das im November an die Börse gegangen ist, will künftig noch stärker die Werbetrommel für medizinisches Cannabis rühren und denkt daher über eine Kapitalerhöhung nach. "Der Markt ist da", sagte CFO Bernd Fischer der Börsen-Zeitung auf der Herbstkonferenz des Kapitalmarktdienstleisters Equity Forum. (Börsen-Zeitung)

DEUTSCHE ROHSTOFF - Umsatz und operativer Gewinn dürften 2023 infolge des höheren Ölpreises laut CFO Henning Döring "am oberen Ende" der Prognosespannen liegen. Dies sagte er auf der Herbstkonferenz des Kapitalmarktdienstleisters Equity Forum. (Börsen-Zeitung)

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September 06, 2023 01:38 ET (05:38 GMT)