NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Erholungsbewegung des Vortages - insbesondere bei Technologieaktien - sieht es für den Start am Dienstag an der Wall Street nach einer etwas festeren Tendenz aus. Zwar nimmt die Dynamik nun deutlich ab, gleichwohl sprechen Händler von einer weiter positiven Stimmung. Auf der Zinsseite herrscht derzeit relative Ruhe nach dem Anstieg der Marktzinsen in den vergangenen Wochen vor dem Hintergrund immer weiter nach hinten verschobener Zinssenkungserwartungen. Hier dürfte der von der US-Notenbank zur Inflationsmessung favorisierte PCE-Deflator erst am Freitag neue Impulse setzen. Relative Ruhe scheint dazu zumindest vorerst auch im Nahen Osten zu herrschen, zumindest ist dort die Lage nach den gegenseitigen Angriffen Irans und Israels nicht weiter eskaliert.

"Es mag nicht viel aussagen, aber die Märkte verzeichneten gestern ihre beste Entwicklung seit langem, da Anleger die kurzfristigen Aussichten etwas optimistischer einschätzten", beschreibt Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank die zurückgekehrte Risikoneigung unter Anlegern. Für Impulse könnten neben Unternehmenszahlen am Berichtstag Konjunkturdaten sorgen in Gestalt der Einkaufsmanagerdaten für April. Robuste Daten könnten den Zinshoffnungen einen weiteren Dämpfer verleihen, während umgekehrt schwächere Daten eher als Ausreißer nach unten abgetan werden könnten und mithin im Hinblick auf die Zinsen eher verpuffen dürften. Mit der laufenden Berichtsperiode bewege sich der Fokus aber weg vom Gesamtmarkt hin auf Einzelwerte, so eine weitere Stimme im Handel.

Dabei gilt die Aufmerksamkeit auch Tesla, allerdings erst nach Handelsende, wenn der Elektroautopionier Geschäftszahlen präsentieren wird. Gerade angesichts diverser Preissenkungen von Tesla, aber auch von Konkurrenten haben diese das Potenzial, zu überraschen. Seit Jahresbeginn hat die Tesla-Aktie rund 40 Prozent an Wert verloren. Vorbörslich liegt das Papier 0,1 Prozent im Minus. Andere Unternehmen haben bereits vorgelegt:

UPS verlieren vorbörslich 0,8 Prozent. Ein geringeres Paketaufkommen hat United Parcel Service (UPS) im ersten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang beschert. Allerdings fiel das Ergebnis höher aus als von Analysten erwartet. Pepsico verlieren 0,3 Prozent. Der Getränke- und Snack-Hersteller hat im ersten Geschäftsquartal 2024 besser abgeschnitten als von Analysten erwartet, seine Jahresprognose aber nur bestätigt.

General Motors steigen um 4,7 Prozent. Der Automobilkonzern hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr nach einem guten ersten Quartal angehoben. Mit plus 8,3 Prozent ziehen Spotify mächtig an. Der Musik-Streamingdienst hat im ersten Quartal schwarze Zahlen geschrieben. Ein mauer Anstieg der Nutzerzahlen und insgesamt eher durchwachsene Geschäftszahlen verzeihen Anleger daher. GE Aerospace überraschte positiv in der ersten Periode, der Kurs steigt um 4,5 Prozent.


   Risikoaversion sinkt 

Die wieder erlangte Risikofreude unter Anlegern lässt sich auch an fallenden Rentennotierungen und sinkenden Goldpreisen ablesen. Auch die wieder nachgebenden Ölpreise passen mit Blick auf den Nahostkrieg ins Bild, denn der befürchtete Flächenbrand blieb bislang aus.

Der Dollainindex büßt 0,1 Prozent ein - vor allem belastet vom Anstieg des Euro. Die Gemeinschaftswährung reagiert mit einem kleinen Sprung auf die neuen April-Einkaufsmanagerdaten aus einzelnen Ländern der Eurozone und die Daten für die Eurozone insgesamt. Unter dem Strich sind die Sammelindizes jeweils besser als gedacht ausgefallen, in Deutschland schaffte er wieder den Sprung über die 50er Marke, ab der Expansion angezeigt wird. Unter dem Strich dämpfen die Daten etwas die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung der EZB, was wiederum den Euro stützt.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,99         +2,2        4,97       56,9 
5 Jahre                  4,68         +2,8        4,65       67,9 
7 Jahre                  4,67         +2,9        4,64       69,7 
10 Jahre                 4,64         +3,0        4,61       76,0 
30 Jahre                 4,74         +2,6        4,72       77,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Di, 8:20  Mo, 17:20   % YTD 
EUR/USD                1,0670        +0,2%      1,0640     1,0641   -3,4% 
EUR/JPY                165,21        +0,2%      164,64     164,68   +6,2% 
EUR/CHF                0,9723        +0,1%      0,9713     0,9706   +4,8% 
EUR/GBP                0,8612        -0,1%      0,8626     0,8632   -0,7% 
USD/JPY                154,82        +0,0%      154,75     154,76   +9,9% 
GBP/USD                1,2390        +0,3%      1,2335     1,2328   -2,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,2629        +0,2%      7,2564     7,2516   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             66.032,20        -0,8%   66.596,86  65.831,38  +51,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               81,11        81,90       -1,0%      -0,79  +11,8% 
Brent/ICE               86,26        87,00       -0,9%      -0,74  +12,6% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              28,925        29,08       -0,5%      -0,15  -13,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.312,81     2.327,25       -0,6%     -14,44  +12,1% 
Silber (Spot)           27,08        27,20       -0,4%      -0,12  +13,9% 
Platin (Spot)          905,30       922,00       -1,8%     -16,70   -8,7% 
Kupfer-Future            4,41         4,48       -1,5%      -0,07  +12,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

April 23, 2024 08:54 ET (12:54 GMT)