FRANKFURT (Dow Jones)--Der seit acht Jahren laufende Urheberrechtsstreit zwischen dem US-Softwareanbieter Teradata und SAP könnte in eine neue Runde gehen. Teradata hat laut einem Bericht des Spiegel Berufung gegen das Urteil eines US-Bezirksgerichts von November 2021 eingelegt.

Der US District Court for the Northern District of California hatte damals zugunsten von SAP entschieden. Es ging um die von Teradata geltend gemachte Verletzung von Geschäftsgeheimnissen und kartellrechtliche Ansprüche. Das Gericht war nach SAP-Angaben zu dem Schluss gekommen, dass sich der deutsche Softwarekonzern nicht technische Geschäftsgeheimnisse widerrechtlich angeeignet habe. Zudem habe Teradata nicht beweisen können, dass SAP gegen US-Kartellgesetze verstoßen habe.

Laut Spiegel hat Teradata über einen Anwalt am 17. Dezember 2021 Berufung gegen das Urteil eingelegt. In einer weiteren Klage verlangt Teradata weiterhin Schadensersatz von SAP.

Teradata war bereits 2014 vor Gericht gezogen. Konkret ging es in den Vorwürfen darum, dass mit Teradata-Know-how die Datenbank SAP Hana entwickelt und auf den Markt gebracht worden sei. S/4Hana ist auch heute noch das Kernelement der SAP-Produktpalette. Nach Meinung der Amerikaner ist das Unternehmen von SAP 2008 zunächst in ein Joint Venture "gelockt" worden, um Zugang zu dessen geistigem Eigentum zu erhalten und Geschäftsgeheimnisse zu stehlen.

SAP-Aufsichtsratschef und -Mitgründer Hasso Plattner hatte Anschuldigungen des einstigen Partners bereits 2015 zurückgewiesen. Hana basiere auf einer Datenbank namens Hyrise, die von Plattners Software-Institut HPI in Potsdam selbst entwickelt worden sei.

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DJG/smh/kla

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February 04, 2022 07:00 ET (12:00 GMT)