Zürich (awp) - Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re sind am Freitag fester in den Handel gestartet. Die Swiss Re versprüht vor dem Onlinetreffen mit Investoren Zuversicht und sieht sich mit Blick auf das Jahr 2021 auf Wachstumskurs. Das nach wie vor dicke Kapitalpolster unterstreicht bei Anlegern die Hoffnung auf weiterhin attraktive Dividendenzahlungen. Bahnbrechende News gab es allerdings keine.

Gegen 09.40 Uhr rücken Swiss Re an der Schweizer Börse um 1,1 Prozent auf 82,10 Franken vor, nachdem die Titel am Donnerstag noch geschwächelt hatten. Der Gesamtmarkt SMI gewinnt zu Wochenschluss 0,2 Prozent.

Die Swiss Re sieht im kommenden Jahr nach dem Corona-Jahr 2020 Raum für Wachstum und für Ergebnissteigerungen. In der grössten Sparte Sach-Rückversicherung (P&C Re) zielt der Konzern auf einen Schaden-Kosten-Satz von 96 Prozent oder tiefer ab, während dieser in der sich im Umbau befindenden Sparte Corporate Solutions (Corso) auf unter 98 Prozent gebracht werden soll.

Die in Aussicht gestellten Swiss Re-Prognosen seien durchaus positiv zu werten, schreibt Edward Morris von JPMorgan. Nach den hohen Corona-Belastungen im laufenden Jahr dürfte sich die Lage im 2021 normalisieren und zu deutlich besseren Resultaten führen. In den Sparten P&C Re und Corso stützten steigende Preistrends und Restrukturierungen die Entwicklung ebenfalls.

Die Swiss Re sei bezüglich der Geschäftsaussichten sehr zuversichtlich, schreibt Georg Marti von der ZKB. Dabei seien die Erwartungen an die Combined Ratio-Entwicklungen vorteilhafter als jene, welche die Gruppe für 2020 aufgestellt hatte. Auch für die Lebensrückversicherung sei die Gruppe optimistisch gestimmt.

Nicht nur die Hinweise auf die Geschäftsentwicklung werden von Analysten begrüsst, sondern auch das Bekenntnis zu einer stabilen bis steigenden Dividendenentwicklung. In dieser Frage sei die Unsicherheit an den Märkten zuletzt grösser geworden, meint Marti. Die heutigen Aussagen dazu seien allerdings nur eine Bestätigung und kein Versprechen, dass die hohe Dividendenleistung immer eingehalten werden könne.

Entscheidend für die Dividendenerwartungen sei, dass die Swiss Re sich weiterhin auf eine starke Kapitalbasis stützen könne, heisst es bei RBC. Die Quote nach dem Schweizer Solvenztest SST liegen nach wie vor am oberen Ende des Zielbereichs von 200 bis 220 Prozent oder gar darüber. Damit sei die Swiss Re in der Lage, auch in Krisenjahren hohe Dividenden auszuschütten.

Insgesamt habe die Swiss Re im Vorfeld des Investorentreffens keine wichtigen Neuigkeiten verkündet, meint Simon Foessmeier von der Bank Vontobel. Dadurch habe die Gruppe eine Chance verpasst, sich nach dem Verkauf der Tochter ReAssure an die britische Phoenix Group neue Finanzziele zu setzen.

mk/jb