TOKIO (dpa-AFX) - Japan will im großen Stil ausländische Besucher zu den Olympischen Spielen im nächsten Jahr ins Land lassen und zugleich für Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus sorgen. Wie die japanische Tageszeitung "Nihon Keizai Shimbun" am Mittwoch berichtete, soll eine Impfung keine Bedingung für die Einreise sein. Auch solle die Benutzung von Transportmitteln nicht beschränkt werden. Stattdessen wolle man auf die Verwendung von Smartphone-Apps setzen, die unter anderem Daten zu Visa, Eintrittskarten und Reiseinformationen enthalten. Der Geschäftsführer des Organisationskomitees, Toshiro Muto, wollte sich am Abend (Ortszeit) zu geplanten Maßnahmen gegen das Coronavirus bei den Olympischen Spielen und Paralympics äußern.

Wegen der Pandemie waren die ursprünglich in diesem Sommer geplanten Spiele in Tokio auf das nächste Jahr verschoben worden. In Japan waren rund 4,5 Millionen Eintrittskarten und in Übersee fast eine Million verkauft worden, doch könnte es wegen der Verschiebung Stornierungen geben. Daher lässt sich nicht vorhersehen, wie viele Besucher aus dem Ausland zu den Spielen am Ende kommen werden.

Japan wolle zwar die Frage einer Impfung den jeweiligen Heimatstaaten der Besucher überlassen, berichtete die gewöhnlich gut informierte "Nihon Keizai Shimbun" weiter. Wer jedoch einen negativen Testbescheid vorlege und eine entsprechende von Japan vorgesehene App auf dem Smartphone benutze, müsse nach Einreise nicht zwei Wochen in Quarantäne und könne sich uneingeschränkt bewegen, hieß es.

Ausländische Athleten müssen sich derweil während der Spiele alle vier bis fünf Tage auf das Coronavirus testen lassen, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf informierte Kreise berichtete. Das Athletendorf in Tokio soll mit einem ausgefeilten medizinischen Versorgungssystem ausgerüstet und nur ein möglichst kurzer Aufenthalt für die Athleten dort erlaubt werden./ln/DP/zb