Zürich (awp) - Der Rückversicherer Swiss Re veröffentlicht am Donnerstag 16. Mai, die Resultate zum ersten Quartal 2024. Insgesamt haben vier Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2024E**
(in Mio USD)              AWP-Konsens       Q1 2023A*  

Versicherungsumsatz:        11'054                na  
Reinergebnis L&H Re            389               174  
Reinergebnis                   995               643   

(in %)

Combined Ratio P&C            84,9              97,2    
Combined Ratio CorSo          92,1              90,3 

    
* Rechnungslegung US-GAAP  
** Rechnungslegung IFRS 17   

FOKUS: Wegen der Umstellung auf die IFRS-Rechnungslegungsstandards sind die Schätzungen mit erhöhter Unsicherheit behaftet, angepasste Vergleichszahlen für 2023 hat Swiss Re nicht zur Verfügung gestellt. Insgesamt erwarten die Analysten allerdings ein ansprechendes Ergebnis, nicht zuletzt dank guter Kapitalerträge.

Gleichzeitig dürfte sich die Schadenbelastung durch Naturkatastrophen im ersten Quartal auf einem verhältnismässig tiefen Niveau bewegen. Das haben auch die Abschlüsse grosser Konkurrenten wie Munich Re oder Hannover Re gezeigt. Betroffen sein könnte Swiss Re allerdings auch vom kostspieligen Brückeneinsturz in Baltimore.

Im Fokus steht zudem im Rahmen des Erstquartalsabschlusses die Vertragserneuerungsrunde April, in der jeweils vor allem Verträge in Asien zur Erneuerung anstehen. Wie immer interessieren dabei auch die Erwartungen des Managements zur Entwicklung der Tarife im laufenden Jahr.

ZIELE: Für 2024 hat sich Swiss Re einen Reingewinn nach IFRS von "mehr als 3,6 Milliarden Dollar" zum Ziel gesetzt. Die Sparte L&H Re soll 1,5 Milliarden Dollar dazu beitragen. Für P&C Re wird derweil eine Combined Ratio nach IFRS von unter 87 Prozent und für Corporate Solutions von weniger als 93 Prozent angestrebt. Zudem soll über mehrere Jahre eine Eigenkapitalrendite (RoE) von mehr als 14 Prozent erreicht werden.

PRO MEMORIA: Bei Swiss Re kommt es Mitte Jahr zur Wachablösung an der Konzernspitze. Der langjährige CEO Christian Mumenthaler wird den Rückversicherer verlassen und ab dem 1. Juli 2024 wird Andreas Berger sein Nachfolger. Mumenthaler war seit Juli 2016 CEO, insgesamt arbeitet er seit 25 Jahren für Swiss Re. Es sei "der richtige Moment" für ihn, ein neues Kapitel aufzuschlagen, wurde Mumenthaler Anfang April in einer Mitteilung zitiert.

Der künftige Swiss Re-CEO Andreas Berger leitet derzeit die Erstversicherungssparte "Corporate Solutions". Der 57-jährige Deutsche hatte mit der über Jahre schlecht performenden Sparte den Turnaround geschafft.

Swiss Re hat in seinem "Financial Condition Report 2023" die bereits Mitte März bekannt gegebenen Solvenzzahlen bestätigt. Demnach lag die sogenannte Quote zum Schweizer Solvenztest (SST-Quote) per Anfang 2024 bei 306 Prozent nach 294 Prozent im Vorjahr und somit deutlich über der eigenen Zielgrösse von 200 bis 250 Prozent

Jacques de Vaucleroy ist an der Generalversammlung im April definitiv zum Präsidenten des Verwaltungsrats gewählt worden. Er hatte diese Funktion nach dem Abgang Sergio Ermottis bereits Ende April 2023 übernommen. Neu in das Gremium gewählt wurde Geraldine Matchett, frühere Finanzchefin des Aromen- und Riechstoffherstellers DSM-Firmenich Ltd und des Warenprüfkonzerns SGS.

AKTIENKURS: Die Aktien von Swiss Re sind seit Anfang Jahr um beinahe 11 Prozent gestiegen, während der Gesamtmarkt (SMI) eine Zunahme um rund 6 Prozent verzeichnet hat. Bereits im vergangenen Jahr entwickelten sich die Papiere überdurchschnittlich.

Homepage: www.swissre.com

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