KOMPETENZ

IN SALZ

UNTERJÄHRIGE FINANZINFORMATIONEN ZUM 30. SEPTEMBER 2022

Südwestdeutsche Salzwerke AG

Unterjährige Finanzinformationen zum 30. September 2022

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Südwestdeutsche Salzwerke AG, ISIN DE 000 734660 3

    • Nicht zahlungswirksamer Sondereffekt: außerplanmäßige Abschreibung von 22,4 Mio. € auf Geschäfts- und Fir- menwert im Segment Salz, vor allem aufgrund gestiegenem Kapitalisierungszinssatz
    • Umsatz und operatives Ergebnis weiter unter historisch hohem Vorjahresniveau
    • Finanzwirtschaftliche Situation weiterhin sehr solide
    • Aktuelle Prognose für das Jahr 2022 wird im Hinblick auf den operativen Geschäftsverlauf bestätigt
  1. Geschäftsentwicklung

(1.1) Ertragslage

Der Umsatz des SWS-Konzerns beträgt in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 216,0 Mio. € und liegt damit um 12,9 % unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (248,0 Mio. €).

Der Umsatzrückgang resultiert hierbei im Wesentlichen aus den Entwicklungen im Segment Salz aufgrund der hauptsäch- lich witterungsbedingt gesunkenen Nachfrage nach Auftausalz in den ersten Monaten des Jahres 2022. Ab dem dritten Quartal 2022 legten die Auftausalzabsätze infolge eines guten Frühbezugs wieder zu, konnten jedoch nicht das Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums erreichen.

In den Bereichen Speise- und Sortensalz konnten Umsatz- und Absatzsteigerungen realisiert werden. Allerdings zeichnen sich im Bereich Industriesalz, beginnend mit dem dritten Quartal erste Nachfragerückgänge ab. Der Bereich Entsorgung konnte seine Umsätze ebenfalls steigern.

Trotz rückläufiger Umsatzerlöse erhöhten sich die Materialaufwendungen insbesondere aufgrund von Preissteigerungen vor allem bei den Energiekosten sowie beim Verpackungsmaterial. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die stark durch Transport- und Logistikkosten beeinflusst sind, liegen geschäftsvolumenabhängig zwar absolut unter dem Vorjahr, relativ zum Umsatz sind diese allerdings durch die enorme Verteuerung der Transporträume angestiegen. Die planmäßi- gen Abschreibungen sind aufgrund der hohen Investitionen der vergangenen Jahre erwartungsgemäß weiter auf einem hohen Niveau.

Im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit des dem Segment Salz zugeordneten Geschäfts- und Firmenwerts zum

30. September 2022 wurde ein Abwertungsbedarf in Höhe von 22,4 Mio. € festgestellt, der als außerplanmäßige Abschrei- bung erfasst wurde. Nähere Erläuterungen sind in Textziffer ((1.3) Außerplanmäßige Abschreibung auf Geschäfts- und Firmenwert im Segment Salz) enthalten.

Insgesamt hat sich das EBIT (operatives Ergebnis vor Sondereffekten) von 43,8 Mio. € im Vorjahr auf 16,6 Mio. € mehr als halbiert. Die operative Umsatzrendite (vor Sondereffekten) lag im Berichtszeitraum bei 7,7 % (Vorjahr: 17,7 %).

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Das EBIT nach Sondereffekten beläuft sich auf -5,8 Mio. € (Vorjahr: 43,8 Mio. €) Die operative Umsatzrendite (nach Son-

dereffekten) lag im Berichtszeitraum bei -2,7 % (Vorjahr: 17,7 %).

(1.2) Finanz- und Vermögenslage

Die finanzielle Situation ist mit einer Eigenkapitalquote von 60,7 % (bereinigt um das Projekt SuedLink 65,4 %) und einem Bestand an Finanzmitteln, bestehend aus flüssigen Mitteln und kurzfristigen Geldanlagen, in Höhe von insgesamt 51,1 Mio. € zum 30. September 2022 sehr stabil und solide. Weiterhin bestehen langfristige Geldanlagen in Höhe von 20,0 Mio. €.

(1.3) Außerplanmäßige Abschreibung auf Geschäfts- und Firmenwert im Segment Salz

Im Rahmen des jährlichen, regelmäßig zum 30. September durchzuführenden Werthaltigkeitstest für den Geschäfts- und Firmenwert des Segments Salz ergab sich ein Abwertungsbedarf in Höhe von 22,4 Mio. €.

Ursächlich für den nicht zahlungswirksamen Wertminderungsbedarf ist hauptsächlich der abermals deutlich gestiegene Kapitalisierungszins (WACC). In geringerem Maße wirken sich die enormen Preissteigerungen auf der Kostenseite, vor allem bei Energie-, Transport- und Verpackungskosten, belastend aus. Diese können unserer aktuellen Erwartung nach zumindest mittelfristig nicht vollständig über kundenseitige Preisanpassungen und Effizienzsteigerungsmaßnahmen kom- pensiert werden.

Der auf Basis der vorliegenden Erwartungen ermittelte Nutzungswert des Segments Salz liegt zum 30. September 2022 unter dem Buchwert des Segments Salz, so dass eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 22,4 Mio. € auf den Geschäfts- und Firmenwert zum 30. September zu erfassen war.

Zum aktuellen Zeitpunkt sehen wir keine Wertminderungsindikation für weitere Vermögenswerte innerhalb des Segments Salz. Der für die Überprüfung zugrunde gelegte Diskontierungszinssatz (WACC) beträgt zum 30. September 2022 7,61 % nach Steuern (Vorjahr 4,83 %) und 10,65 % vor Steuern (Vorjahr: 6,94 %).

Eine weitere Steigerung des Kapitalisierungszinssatzes um + 1,0 % Punkte würde, unter Zugrundelegung des aktuellen Buchwerts des Segments Salz, zu einem zusätzlichen Abwertungsbedarf beim Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 21,4 Mio. € führen.

(2) Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss der Berichtsperiode sind nicht gegeben.

(3) Entwicklung der Risikosituation und Ausblick

Im vierten Quartal 2022 können sich für den SWS-Konzern sowohl Chancen als auch Risiken aus dem für den Auftausalz- bereich relevanten Witterungsverlauf zum Jahresende ergeben.

Auch wenn die Corona-Entwicklung derzeit in Deutschland zur Abschaffung von pandemiebedingten Einschränkungen geführt hat, bestehen nach wie vor Risiken und Unsicherheiten aus dem weiteren Verlauf der Pandemie.

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Neue Risiken und hohe Unsicherheiten ergeben sich durch den Krieg in der Ukraine. Dies verschärft die bisherigen Preis- steigerungen zusätzlich, die uns insbesondere bei Verpackungsmaterialien, Energie und in der Logistik betreffen und er- höht das Risiko mangelnder Verfügbarkeiten von benötigten Produkten und Dienstleistungen weiter. Dies wird sich je nach Dauer und Intensität spürbar auf unsere Ertragslage auswirken. Besonders kritisch beobachten wir hier die Entwicklung im Hinblick auf die Gasversorgung unserer Standorte. Drohende massive Zusatzkosten infolge einer etwaigen Gasnotlage oder Lieferunterbrechungen betreffen direkt vor allem unsere energieintensiven Prozesse im Bereich Siedesalz sowie unsere Eigenstromproduktion im Kraftwerk Bad Friedrichshall. Weiterhin könnten sich indirekte Effekte in anderen Berei- chen über unsere Kunden nachteilig auswirken. Dem begegnen wir unter anderem mit einem eingesetzten Krisenstab, der sich mit den verschiedenen Szenarien auseinandersetzt und Notfallpläne sowie technische Gegenmaßnahmen erarbeitet. Je nach Szenario könnte jedoch die Profitabilität der SWS AG und des Konzerns durch unvermeidliche Produktionsunter- brechungen bzw. -drosselungen sowie etwaige Ergebnisbelastungen wie bspw. Wertminderungen von Vermögenswerten stark beeinflusst werden. Zudem könnte ein weiter steigendes Zinsniveau zu zusätzlichen Wertminderungsbedarfen füh- ren.

Für eine ausführliche Darstellung der weiteren Chancen und Risiken wird auf den Konzerngeschäftsbericht 2021 verwie- sen. Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation ergab, dass im Berichtszeitraum keine wesentliche Veränderung eingetreten ist.

Umsatz und Ergebnis des SWS-Konzerns werden zu einem großen Teil durch die Entwicklung im Bereich Auftausalz beeinflusst. Da dieser Bereich naturgemäß stark von den Witterungsbedingungen abhängt, sind entsprechende Progno- sen nur bedingt möglich.

Diese Unsicherheit spiegelt sich zusammen mit den weiteren beschriebenen Aspekten auch in der Ergebnisprognose wider. Unter der Annahme durchschnittlicher Witterungsbedingungen im vierten Quartal gehen wir derzeit davon aus, im SWS-Konzern ein EBIT vor Sondereinflüssen am unteren Rand der zu Jahresbeginn abgegebenen Prognosebandbreite von 20 Mio. € bis 35 Mio. € erreichen zu können, möglicherweise aber auch darunter. Diese Prognose beruht zudem auf der Annahme, dass die benötigten Produkte und Dienstleistungen weitgehend unterbrechungsfrei (keine Gasmangellage) zur Verfügung stehen bzw. beschafft werden können.

Heilbronn, 27. Oktober 2022

Südwestdeutsche Salzwerke AG

Der Vorstand

Ulrich Fluck

Natascha Groll

Südwestdeutsche Salzwerke AG

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Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Unsere unterjährigen Finanzinformationen enthalten in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf heutigen Annahmen und Einschätzungen beruhen. Die tatsächliche Entwicklung und die tatsächlichen Ereignisse in der Zukunft können jedoch aufgrund der Vielzahl von internen und externen nicht beeinflussbaren Faktoren hiervon abweichen.

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Südwestdeutsche Salzwerke AG published this content on 09 November 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 14 November 2022 08:21:05 UTC.