• Neuer Vorstandsvorsitzender, Dr. Christoph Wolff, setzt Akzente auf den Ausbau des Solartechnologie-Portfolios, die Verstärkung der Projekt-Pipeline, die Präsenz in Zukunftsmärkten wie Nordafrika und Asien sowie den Aufbau von Industrielösungen
  • Erweiterte Strategie soll Synergieeffekte ermöglichen sowie Betriebsleistung und Ergebnis verstetigen
  • Interne Sonderprüfung klärt Vorwürfe im Zusammenhang mit dem ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Utz Claassen auf; Zwischenergebnis: Vorwürfe von Prof. Claassen bisher nicht bestätigt

Erlangen, 24.05.2011. Die Solar Millennium AG (ISIN DE0007218406) hat am Mittwoch, den 18. Mai 2011 ihre ordentliche Hauptversammlung in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen abgehalten. Die Veranstaltung wurde in diesem Jahr von rund 400 Aktionären, Aktionärs- und Pressevertretern sowie Gästen besucht.

Der seit Januar 2011 amtierende Vorstandsvorsitzende der Solar Millennium AG, Dr. Christoph Wolff stellte sich den Aktionären vor und informierte im Rahmen des ersten Tagesordnungspunktes über das abgelaufene Geschäftsjahr. In seinem Vortrag berichtete Dr. Wolff weiter über die Fortschritte bei den aktuellen Projekten Blythe in den USA sowie Andasol 3, Ibersol und dem neuen Projekt Arenales in Spanien und präsentierte die Strategie für die mittel- und langfristige Zukunft des Unternehmens. Diese sieht vor allem eine Stärkung der Projekt-Pipeline durch viele auch kleinere Projekte und den Ausbau der Marktpräsenz in Zukunftsmärkten wie Nordafrika und Asien vor. Weiter will Solar Millennium künftig Industrielösungen wie die Hybridisierung von Gas-und-Dampf-Kraftwerken, also die Kombination von Solarfeld und konventioneller Technologie, oder die Stromversorgung von Bergbaustandorten durch solarthermische Kraftwerke verstärkt anbieten. Darüber hinaus stellte Dr. Wolff einen Ausbau des Portfolios um andere Solartechnologien wie dem Solarturm und der Photovoltaik parallel zur Weiterentwicklung der Parabolrinnen-Technologie in Aussicht. Der neue Vorstandsvorsitzende erwartet sich von diesem Maßnahmenbündel Synergieeffekte und eine Verstetigung von Betriebsleistung und Ergebnis.

In seinem Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse des abgelaufenen Geschäftsjahres sprach der Aufsichtsratsvorsitzende, Helmut Pflaumer, den Mitarbeitern der Solar Millennium Gruppe seinen Dank aus und fasste die Faktenlage im Hinblick auf den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Utz Claassen vom Zeitpunkt der Einstellung bis zur Amtsniederlegung zusammen.

In der anschließenden Generaldebatte wurden die Fragen der Aktionärsvertreter von SdK, DSW und VFA sowie einiger Aktionäre ausführlich von Vorstand und Aufsichtsrat beantwortet.

Bei einer Präsenz von rund 4,3 Millionen Stückaktien, entsprechend einem Anteil am Grundkapital von rund 34%, wurden alle zum Beschluss stehenden Tagesordnungspunkte mit deutlicher Mehrheit verabschiedet. So wurde im zweiten Tagesordnungspunkt der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2009/2010 in Höhe von € 6.555.074,78 jeweils zur Hälfte in andere Gewinnrücklagen einzustellen und als Gewinn vorzutragen, mit 96,9% angenommen.

Die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2009/2010 wurden mit Beschluss zu den Tagesordnungspunkten 3 und 4 (90,1% bzw. 77,7% Ja-Stimmen) vertagt. Vorstand und Aufsichtsrat begründeten diesen Vorschlag damit, dass man zunächst das Ergebnis einer laufenden, internen Sonderprüfung durch die international renommierte und auf Gesellschaftsrecht spezialisierte Anwaltskanzlei Skadden Arps abwarten wolle. Dies ermögliche der Hauptversammlung die größtmögliche Transparenz als Grundlage für die Entscheidung über die Entlastung der Organmitglieder. Die Sonderprüfung hat zum Ziel, Vorwürfe, die im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit erhoben wurden, zu klären. Dr. Bernd Mayer, Partner bei Skadden Arps, informierte die Aktionärinnen und Aktionäre über den genauen Prüfungsauftrag und -umfang. Als Zwischenergebnis der Untersuchung gab Dr. Mayer bekannt, dass sich die von Prof. Claassen in seiner Klage geäußerten Vorwürfe und Verdachtsmomente bisher nicht bestätigen ließen. Weiter kündigte Dr. Mayer an, dass man das Ergebnis der Prüfung im August 2011 erwarte. Im Zuge der Generaldebatte stellte der VFA-Vertreter einen Antrag auf Sonderprüfung nach § 142 AktG, welcher jedoch mit Hinweis auf die bereits laufende Sonderprüfung nicht zur Abstimmung gestellt wurde.

Im Rahmen des Tagesordnungspunktes 5 wurde der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zur Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2009/2010 mit 74,5% angenommen.

Bei Punkt 6 der Tagesordnung beschlossen die Aktionäre mit 92,0%, auch für das Geschäftsjahr 2010/2011 wieder den vorgeschlagenen Abschlussprüfer Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Nürnberg, zu beauftragen.

Über die Solar Millennium AG:

Die Solar Millennium AG, Erlangen, (ISIN DE0007218406) ist ein global tätiges Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien mit dem Schwerpunkt auf solarthermischen Kraftwerken. Zusammen mit seinen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften hat sich das Unternehmen auf Parabolrinnen-Kraftwerke spezialisiert und in diesem Bereich eine Spitzenposition im globalen Wettbewerb erreicht. Solar Millennium ist bestrebt, die Kompetenz im Bereich solarthermischer Kraftwerke weiter auszubauen mit dem Ziel, eine nachhaltige Technologieführerschaft zu erarbeiten und zu sichern. Dabei werden alle wichtigen Geschäftsfelder entlang der Wertschöpfungskette solarthermischer Kraftwerke abgedeckt: von der Projektentwicklung und -finanzierung über die Technologie bis hin zum schlüsselfertigen Bau und dem Betrieb der Anlagen. Solar Millennium hat in Spanien die ersten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas entwickelt und zusammen mit Partnern realisiert. Weitere Projekte mit einer Leistung von über 2.000 Megawatt befinden sich weltweit in Planung: Regionale Schwerpunkte sind dabei derzeit Spanien, USA, Indien, China, der Nahe Osten und Nordafrika.

Über die Technologie:

Solarthermische Kraftwerke erzeugen aus der in Wärmeenergie umgewandelten Sonnenstrahlung Strom. Bei einem Parabolrinnen-Kraftwerk bündeln rinnenförmige Spiegel die einfallenden Strahlen auf ein Rohr in der Brennlinie des Kollektors. Durch ihre Absorption wird im Rohr eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt, die im Kraftwerksblock mittels Wärmetauscher Dampf erzeugt. Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt. Bei Integration eines thermischen Speichers kann der Strom planbar bereitgestellt werden. Die Solarkraftwerke können dann auch nach Sonnenuntergang Strom erzeugen.

Präsentation von Herrn Dr. Wolff, gehalten während der Hauptversammlung (Pdf).