SoftBank : Milliardenübernahme in Chipbranche - Analog Devices kauft Linear
Am 27. Juli 2016 um 07:27 Uhr
Teilen
Bangalore (Reuters) - In der Chipbranche kommt es zu der nächsten Großübernahme.
Der US-Konzern Analog Devices kündigte am Dienstag den Kauf des heimischen Konkurrenten Linear Technology für rund 14,8 Milliarden Dollar an. Das Unternehmen wolle so sein Geschäft mit Halbleitern ausbauen, die analoge in digitale Signale umwandeln. Die Technik ist etwa für Smartphones und andere Geräten mit Verbindung zum Internet wichtig. Linear gilt schon seit längerem wegen seiner lukrativen Geschäfte als attraktiver Übernahmekandidat. Analog Devices ist der Deal ein Aufschlag von 24 Prozent auf den Linear-Schlusskurs von Montag wert.
Seit rund zwei Jahren rollt eine Übernahmewelle durch die Branche. Hintergrund ist neben einem erbitterten Preiskampf, dass es für die Unternehmen immer schwieriger wird, noch mehr Rechenleistung auf einen Chip zu packen. Stattdessen wird deshalb versucht, die Kosten zu senken - vorzugsweise durch Zukäufe und Fusionen. Zum anderen müssen die Anbieter ihre Kräfte bündeln, um bei Neuentwicklungen für mobile Geräte nicht ins Hintertreffen zu geraten. So kaufte erst kürzlich der deutsche Infineon-Konzern für etwa 765 Millionen Euro den US-Hersteller Wolfspeed. Der japanische Telekomkonzern SoftBank lässt sich den britischen Chipentwickler ARM sogar umgerechnet 29 Milliarden Euro Kosten.
SoftBank Group Corp. ist einer der größten Telekommunikationsanbieter in Japan. Der Nettoumsatz (ohne verkaufte Geschäftsbereiche) verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche: - Festnetz- und Mobilfunkdienste in Japan (92,2%; SoftBank): Festnetz- und Mobilfunkdienste, Breitbandübertragungsdienste, Datenübertragungsdienste, Verkauf von Handgeräten und Zubehör usw.; - Design und Entwicklung von Mikroprozessoren und Lösungen für das Internet der Dinge (3,7%; Arm); - Sonstiges (4,1%). Auf Japan entfallen 92,3% des Nettoumsatzes.