USA: Industriestimmung hellt sich ein wenig auf

TEMPE - Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Juli ein wenig aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex ISM stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 46,4 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Dienstag in Tempe mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg auf 46,9 Punkte erwartet. Der Indikator liegt weiter unter der Schwelle von 50 Punkten und signalisiert damit neun Monate in Folge eine schrumpfende Industrie.

USA: Bauausgaben steigen etwas weniger als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Bauausgaben im Juni etwas schwächer gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat legten sie um 0,5 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Im Mai hatten die Ausgaben noch um 0,9 Prozent zugelegt.

ROUNDUP 2: Konsumflaute und Sommerpause - Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt

NÜRNBERG - Die deutsche Wirtschaft blickt sorgenvoll auf die Konjunkturflaute - und auch auf dem Arbeitsmarkt macht sich diese zunehmend bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Juli erneut gestiegen. Viele Unternehmen zögern in der aktuellen Situation, neue Mitarbeitende einzustellen. Eins der drängendsten Probleme bleibt jedoch der Fachkräftemangel - und der fängt zum Teil schon beim Nachwuchs an. Zu Beginn des Ausbildungsjahres waren noch 228 000 Lehrstellen unbesetzt.

EU-Kommission: Uranversorgung Europas nach Putsch im Niger sicher

BRÜSSEL - Nach dem Putsch im westafrikanischen Niger ist die Versorgung Europas mit Uran nach Angaben der EU-Kommission zunächst sicher. Derzeit gebe es in der EU kein Versorgungsrisiko, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Dienstag. Zurzeit gebe es ausreichend Vorräte an natürlichem Uran. "Mittel- und langfristig gibt es genügend Vorkommen auf dem Weltmarkt, um den Bedarf der EU zu decken", sagte der Sprecher.

Umfrage: Mehr deutsche Großunternehmen wollen Investitionen stoppen

STUTTGART - Immer mehr Großunternehmen aus Deutschland wollen Investitionsprojekte stoppen. Das zeigt eine neue Umfrage unter 100 Vorstandsvorsitzenden deutscher Unternehmen, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY am Dienstag veröffentlichte. Mehr als die Hälfte der befragten Konzernchefs gab an, im kommenden halben Jahr eine geplante Investition stoppen zu wollen. Der Anteil stieg seit der letzten Umfrage im Januar um 24 Prozentpunkte auf 53 Prozent.

ROUNDUP 2: Bundesinnenministerium hält weitere Grenzkontrollen für unangemessen

BERLIN - Mit der Forderung nach zusätzlichen Grenzkontrollen beißen die Polizeigewerkschaften und Politiker der Union bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf Granit. Zu dem Vorstoß einer Berliner Parteikollegin für einen neuen Mechanismus zur Verteilung von Asylbewerbern und Flüchtlingen innerhalb Deutschlands will sich ihr Ministerium derzeit nicht positionieren und verweist auf die Zuständigkeit der Länder.

Eurozone: Arbeitslosigkeit verharrt auf Rekordtief

LUXEMBURG - Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist trotz konjunkturellen Gegenwinds nach wie vor sehr niedrig. Die Arbeitslosenquote verharrte im Juni auf einem Rekordtief. Sie betrug wie im Vormonat 6,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Niedriger war sie seit Einführung des Euro noch nie. Die Quote für den Vormonat war zunächst mit 6,5 Prozent angegeben worden, sie wurde aber revidiert.

ROUNDUP: Industriestimmung im Euroraum trübt sich weiter ein

LONDON - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich weiter verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im Juli zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 42,7 Zähler, wie S&P am Dienstag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Es ist der tiefste Stand des Indikators seit gut drei Jahren. Ein vorläufiges Ergebnis wurde bestätigt. Mit weniger als 50 Punkten liegt die Kennzahl weiterhin klar unter der Grenze, die wirtschaftliches Wachstum von Schrumpfung trennt.

Großbritannien: Industriestimmung gibt erneut nach

LONDON - Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich erneut eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im Juli um 1,2 Punkte auf 45,3 Zähler, wie S&P am Dienstag in London nach einer zweiten Umfragerunde bekannt gab. Es ist der niedrigste Stand seit Mai 2020. In einer ersten Umfragerunde war ein etwas stärkerer Rückgang auf 45,0 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet.

Ifo: Teurere Vorleistungen trieben Inflation in Deutschland

MÜNCHEN - Die Inflation 2022 in Deutschland ist laut ifo-Institut vor allem auf höhere Kosten für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte zurückzuführen. Sie verursachten 5,7 Prozentpunkte der um 8,3 Prozent gestiegenen Preise von in Deutschland produzierten Konsumgütern, teilten die Wirtschaftsforscher am Dienstag in München mit. Steigende Unternehmensgewinne trugen 1,4 Prozentpunkte bei, steigende Löhne 0,6 Prozentpunkte.

Zahl der Arbeitslosen im Juli gestiegen

NÜRNBERG - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli auf 2,617 Millionen gestiegen. Das waren 62 000 mehr als im Juni und 147 000 mehr als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.

Australiens Notenbank hält Leitzins überraschend konstant

SYDNEY - Die Notenbank Australiens hat ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge nicht angetastet. Der Zins beträgt nach wie vor 4,1 Prozent, wie die Währungshüter am Dienstag in Sydney mitteilten. Fachleute hatten dagegen überwiegend mit einer Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Der australische Dollar geriet nach dem Zinsentscheid gegenüber anderen Währungen unter Druck. Die Kapitalmarktzinsen in Australien gaben deutlich nach.

ROUNDUP: Wirtschaft in Sorge - 'Deutschland auf der Verliererstraße'

BERLIN - Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft blicken mit großen Sorgen auf die Lage der Konjunktur. Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Deutschland befindet sich wirtschaftlich auf der Verliererstraße, insbesondere im internationalen Vergleich." Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sagte der dpa: "Wenn wir eine der führenden Industrienationen bleiben wollen, müssen wir an vielen Stellschrauben drehen." Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, sagte der dpa, es bestehe ein großer Handlungsdruck, um nicht in eine tiefe Krise hineinzusteuern.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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